- 128 -Lehmann, Silke: Bewegung und Sprache als Wege zum musikalischen Rhythmus 
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Vor- und Grundschulkinder verfügen in der Regel noch nicht über adäquate kognitive Strategien für den souveränen rechnerischen Umgang mit Notenwerten.

Die zahlreichen Spiele, die der Musikalienhandel zum Erlernen von Rhythmen bereit hält, sind deswegen mit Vorsicht zu genießen. Sie reduzieren den Umgang mit Dauern auf deren ›absoluten‹ Wert und können keinerlei Erfahrungen mit der Gestalthaftigkeit von Rhythmen vermitteln. Die Verarbeitungsebene, auf der Rhythmen als Gesten, Motive oder Figuren erfasst werden, findet hier keinerlei Nahrung. Dies ist umso bedauerlicher, weil einerseits künstlerische Interpretation ohne die gestaltende Kraft der Gliederung und Phrasierung nicht denkbar ist, andererseits, weil diese Ebene der Verarbeitung Bestandteil der menschlichen Wahrnehmung von Lebensbeginn an ist. In diesen Tatsachen liegt eine musikpädagogische Chance genau so wie ein musikpädagogischer Auftrag:

Der handelnde Umgang mit Rhythmen, das (gestaltete) Spiel mit Motiven kann – und muss – vor dem rechnerischen Erfassen von Notenwerten stattfinden und bleibt wichtiger Unterrichtsinhalt auf jedem Niveau.


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