Vorwort
»Ich spiele ein bisschen Gitarre und mache viel PC-Musik.« – So antwortet ein Besucher
der Frankfurter Musikmesse 2000, als er von einem Fernsehreporter nach der Art seiner
musikalischen Aktivitäten gefragt wird. Längst ist das Einbeziehen des heimischen
Computers in musikalische Schaffensprozesse auch für Amateurmusiker zur verbreiteten
Praxis geworden. Der Rechner wird genutzt als Aufnahmegerät, als Steuermedium für
angeschlossene Synthesizer und Sampler oder als multifunktionales, virtuelles
Musikinstrument. Dieser »neuentdeckten Form der Hausmusik mit digitalen Vehikeln«
(Christoph Micklisch) widmet sich die vorliegende Arbeit.
Einem qualitativen Ansatz folgend wird das Thema ›PC-Musiker‹ immer im Hinblick
auf die mit den digitalen Medien arbeitenden Menschen angegangen. Technische Aspekte
werden behandelt, jedoch steht nicht das technisch Machbare sondern vielmehr
das tatsächlich Gemachte im Vordergrund. Dabei werden Beweggründe von
Musikamateuren für den Einsatz des Computers, Einsatzvarianten und Vorgehensweisen
wie auch in Verbindung mit der PC-Nutzung stehende Entwicklungsprozesse
dargestellt.
Diese Arbeit wurde als Dissertation am Fachbereich Kulturgeschichte und
Kulturkunde der Universität Hamburg eingereicht und angenommen. Mein Dank gilt
Prof. Dr. Helmut Rösing für seine kontinuierliche Unterstützung während der
Entwicklung und Durchführung des Forschungsprojekts sowie Prof. Dr. Albrecht
Schneider, der sich als Zweitgutachter zur Verfügung stellte. Besonderer Dank gilt den
Kasseler PC-Musikern, die mir in Interviews detailliert Auskunft über ihre Erfahrungen
mit dem Musikmedium Computer gaben und die somit diese Arbeit erst möglich
machten.
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