dem Notenstich, nur werden
hierbei die Symbole mit Stempeln auf Papier oder transparente Folie gebracht.
Freie Linien, Balken und Bögen zeichnet der Notengraphiker, dessen Arbeit
bei diesem Verfahren der eines Technischen Zeichners ähnelt, mit einem
feinen Tuschefüller. Beim Notaset entfällt
das Stempeln, denn die fixen Zeichen befinden sich vorgefertigt auf einer
transparenten Folie, von der sie mit einem stumpfen Spatel auf die Druckvorlage
gerieben werden. Das Prinzip entspricht dem der bekannten »Rubbelbilder«
oder »Rubbelbuchstaben«. »Ein rascheres Arbeiten als z.B.
bei der Stempelauthographie ist jedoch auch mit dieser Methode nicht möglich,
weil das genaue Anlegen und sorgfältige Aufreiben der Zeichen zumindest
genausoviel Zeit benötigt wie das Einschlagen oder Abdrucken eines Stempels.« (Chlapik, 23)
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Notensatz mit dem Computer
Mit Anbruch des Computerzeitalters entdeckten schließlich auch Musikverlage
die neuen Rechenmaschinen für sich. Zunächst noch als raumfüllende
Schränke ermöglichten sie die Gestaltung der Notenseiten am Bildschirm,
denn so hoch der Qualitätsstandard beim Notenstich auch war, so schwer
war er zu realisieren und damit zu garantieren. Zum einen erforderte diese
Technik hochqualifizierte Handwerker, die oft erst im Laufe vieler Jahre
eine gleichbleibende Perfektion erreichten (vgl. Müller, 8), und
zum anderen war der Arbeits- und Kraftaufwand zum Herstellen der Druckplatten
enorm: Ungefähr 7000 Hammerschläge auf die Stahlstempel waren bei
einer durchschnittlichen Tagesleistung von drei Platten nötig (vgl.
Hader, 70). Die Beseitigung von sich zwangsläufig einschleichenden
Fehlern gestaltete sich darüber hinaus nicht minder schwierig, zumal
das »Zurückstempeln« der Zeichen auf der Plattenrückseite
die Beschaffenheit der Druckplatte beeinträchtigten und damit negative
Auswirkungen auf das Druckergebnis zur Folge haben konnte. Einen Eindruck
von der Fehleranfälligkeit mag folgendes Zitat liefern:
»Notenstich ist ungemein fehleranfällig. Musikverleger Ernst
Roth berichtet, daß bei einer
Durchsicht von Strawinskis ›Le Sacre du
Printemps‹ im Jahre 1952, knapp 40 Jahre nach der Komposition, rund
700 Fehler entdeckt wurden – zum Beispiel Takte,
die über eine ganze Seite hinweg
in eine andere Stimme gerutscht waren.«
(Noll, 201)
Wachsende Nachfrage nach gedruckter Musik und zurückgehendes Interesse
am Beruf des Notenstechers erforderten schließlich Überlegungen
zur Bewältigung dieses Problems. Vor diesem Hintergrund stellte der
Computer
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