82 Malik Sharif that compassion is very important. I mean, even at a young age, it’s important to learn to have compassion for other things, especially living organisms. You have to have compassion for animals, because they’re a part of us as well. So it’s really important to have that respect and knowledge about other animals and other people as well.16 Mit dem Video zu » Convicted in Life « integrierte Green seine Rolle als Mitglied von Sepultura in dieses Engagement für Tierrechte.17 Der Clip wurde auf den PETA-Videoplattformen veröffentlicht, das Interview mit Derrick Green wurde geführt, welches in Folge auch an anderen, nicht mit PETA affliierten Stellen zitiert bzw. the-matisiert wurde und Sepultura-CDs und Merchandise wurden auf der PETA-Home-page verlost.An diesem Beispiel lässt sich zeigen, wie PETA und PETA2 die anfangs erwähnte ökonomische Funktion von Musikclips, in Einklang mit der für PETA typischen Kommunikationsstrategie, kulturelle Persönlichkeiten aus kulturellem Mainstream und Subkulturen als Medium zu verwenden (vgl. Simonson 2001, S. 407–412), für politische Zwecke adaptieren. In den Musikclips wird zunächst durch Sympathie-träger_ innen und in attraktiver Verpackung für die politischen Positionen PETAs geworben. Viel wichtiger ist aber wahrscheinlich, dass Jugendliche durch die Videos zu PETA geführt werden und dann in optimierter Weise angesprochen werden kön-nen. Dadurch werden potenzielle Mitstreiter_ innen erreicht, an denen die allgemei-nen PETA-Kampagnen vielleicht vorbeigehen. Das ähnelt der Situation, wenn auf Musiksendern Werbung gezeigt wird, die auf die Fans der gespielten Musik zuge-schnitten ist: Beispielsweise wird in einer HipHop-Sendung andere Werbung ge-zeigt als in einer Metal-Sendung, denn über den Musikgeschmack ergibt sich die Möglichkeit auf andere Eigenschaften und Interessen der Hörer_ innen zu schließen. Bei PETA wird anstatt eines Produkts eben eine politische Ideologie » verkauft « . Für die Musiker_ innen ist PETA2 natürlich auch ein Kanal, um bei Jugendlichen bekannter zu werden, die sich für Tierrechte engagieren und die dann eventuell be-schließen, ihre Musik zu kaufen. Die doppelte werbende Funktion ist also auch hier gegeben, zumal im Fall von Sepultura, wie bereits angedeutet, die » post-punk ap-preciation for the aggressive and shocking, refracted through aestheticized expres-sion « (Simonson 2001, S. 417), die viele PETA-Kampagnen kennzeichnet, mit den äs-thetischen Erwartungshaltungen ihres (Metal-)Publikums durchaus kompatibel ist. Die Rezeption des Musikclips Die Intention der Meinungsbildung zu Gunsten von Tierrechten ist beim » Convic-ted in Life « -Clip offenkundig. Die Frage ist aber, ob diese Strategie in diesem Fall auch tatsächlich aufgeht. Einige Hinweise auf die Rezeption des Musikclips lassen 16 http://www.peta2.com/OUTTHERE/o-sepultura.asp, 23.02.2012.17 Green ist eindeutig die entscheidende Schnittstelle zwischen PETA und Sepultura. Er weist in einem Interview zum Sepultura-Album Kairos (2011) darauf hin, dass die anderen Bandmitglieder nicht ve-getarisch leben und er daher eher Seitenprojekte wie Musica Diablo als Medium für sein Tierrechtsen-gagement verwendet (vgl. Italiani 2011).