MUSIKMASCHINEN 168 UND KLANGFINDUNG Geräte auf eine Größe, die - infolge Platzmangels - die Vorstellung an „Knöpfe und Schalter“ nur noch auf der Ebene der Software denkbar werden lassen. Der Eintritt in dieses Datenuniversum bleibt damit im allgemeinen gebunden an ein aus sich selbst heraus leuchtendes Display, das Bedienungsfreundlichkeit ver-spricht und dabei doch im wesentlichen Sinnlichkeit minimiert. Das in diesem Ab-schnitt Beschriebene mag daher, bedingt durch dieses weitgehende Verlustiggehen von Sinnlichkeit, vielerorts mit Bedauern zur Kenntnis genommen werden, gerade auch deshalb, weil Klanggestalten traditionsgemäß untrennbar mit dem körperli-chen Tun verbunden war und die Vorstellung, als Preis für den Eintritt in ein neues Klanguniversum davon Abschied nehmen zu müssen, als eine geradezu paradox anmutende erscheint. Die Auflösung dieser paradoxalen Entwicklung und der Wendepunkt zu einer wieder mehr Sinnlichkeit abverlangende Körperarbeit ist dort angegeben, wo das Display sich nicht nur als graphische Informationsfläche, son-dern mehr und mehr sich als durchlässiges Medium erweist. Mit dem „Touch Screen“ - dem berührungsempfindlichen Bildschirm zum Verändern von Daten - ist eine erste Entwicklung in diese Richtung angezeigt. Fraglos sind auch hier nur die Fingerkuppen zur Mitarbeit angeregt und Sinnlichkeit eine eher reduzierte, doch Durchlässigkeit heißt auch, das zukünftig die Verschränkung von Immateria-lität und Materialität fortschreiten wird. Daher wird, bevor noch eingehender auf Klanggenerierung mit Synthesemaschinen der Jetztzeit eingegangen wird, diese Verschränkung zunächst im folgenden Abschnitt Berücksichtigung finden. semantischen Netzen, die unterschiedliche Bedeutungshintergründe zulassen, ist dem Problem nicht beizukommen, da auch sie letztendlich nur in einem sehr bescheidenen Umfang Mehrfachbedeutungen zulassen (vgl. Dreyfus, Hubert L.: Was Computer nicht können. Ffm 1989, S. 93-98).