MEDIENPARK AN SCHULEN 343 durch eine vertraulich in der Rückkopplung mit dem Medium mitlaufende Inskrip-tion in Menschenhirne auch durchsetzen wird. Auch dieses Wissen SchülerInnen zugänglich zu machen, kann im praktischen Umgang mit jedem Computer selbst veranschaulicht werden. Dazu braucht es nichts weiter, als die Anweisung, dort wo de-linear zu operieren ermöglicht ist, strikt linear zu arbeiten und die Anweisung, all das, was man zu einem Song zuge-hörig glaubt, im Vorfeld einer Aufnahme zu entwerfen. Das Gebot, im Medium des De-Linearen der Linearität zu folgen, wird dessen Absurdität aufzeigen und damit zugleich das Gebot des Mediums ent-invisibilisieren. Ein Textverarbeitungsprogramm, um ein anschauliches anderes Beispiel zu nennen, mit dem strikt linear zu arbeiten angehalten wäre, womit also Einfügungen, Textverschiebungen u.ä. untersagt wären, würde einen ganz ähnli-chen Dienst leisten und offenbaren, daß computerbedingtes Schreiben ein anderes Denken, eben ein de-lineares Denken vorschreibt, was dann auch andere Texte zur Folge haben wird. Für ein solches Sichtbar-Machen von Medien-Geboten ist gleichermaßen nicht modernste Technologie, sondern überhaupt erst einmal Computertechnologie von-nöten. Und auch dazu reicht ein funktionierender, wenngleich auch zugegebener-maßen nicht formschöner Commodore C-64 allemal. Es geht also nicht darum, im Unterricht den Stand der Technik zu dokumentieren, sondern eher darum, erkenn-bar werden zu lassen, worauf Softwaremöglichkeiten gründen, von welchem Selbstverständnis ein solches Denken, das Softwareoptionen entwirft, getragen ist Kurz: Auch und gerade überholte Technologie wie Software kann, entsprechend im Unterricht eingebracht, das Wirken des Computers als Medium aufzeigen, in-dem das Selbstverständliche durch das Überholte seiner Selbstverständlichkeit ent-kleidet wird.