2.2GeschlechtervergleichendeDaten17sieAlternativenzurtraditionellenbürgerlichenSozialisationkaumeinbeziehenoderlediglichabwerten.DieAusführungenScheuersundBastianssprechenjedochdenbedeutsamenSozialisationsfaktordessozialenStatusanundgebendamitwichtigeImpulsefürweitereForschung.IchwerdedenEinflussdessozialenStatusimZusammenhangmitdemThema»Familie«(TeilIAbschnitt4.1)sowiedenunterschiedlichenKulturtraditionen(vgl.TeilIKapitel6)nochmalsaufgreifen.2.2.1.5EnsemblespielundstilistischerSchwerpunktZwarspielenMädchendeutlichhäufigereinInstrumentalsJungen(s.o.),jedochäußertsichdiesnichtimEnsemblespiel.Langenbach(1994,183)stelltefest,dassdievonihmbefragtenmännlichenJugendlichenhäufigerinEnsemblesmusizierenalsdieweiblichen.PapeundPickert(1999,63)erfassenindenvonihnenuntersuchtenAmateurmusikensembleseinenFrauenanteilvonnur40%.IndenvonNikettaundVolke(1994a,40)befragtenRock-undPopbandsistwiederumeinstarkesÜberge-wichtanMännernvorhanden:Nur7%derMitgliedersindweiblich.Rosenbrock(2000a,93)kommtineinerErhebungunterAmateurbandsimOldenburgerRaumauf16%.DemgegenüberermitteltQuabeck(2000,86)füruniversitäreEnsembleseinenFrauenanteilvon62%.DieseUnterschiedezwischendenverschiedenenStichprobenverweisenaufeinenengenZusammenhangmitweiterenEinflussfaktoren:ZumeinenspieltderstilistischeSchwerpunktbzw.derEnsembletypeinewesentlicheRolle,zumanderenwirkensichmöglicherweisedieunterschiedlichenRahmenbedingungen(institutionellerodernichtinstitutionellerKontext)aus.DerEinflussdesEnsembletypsistbeiQuabeck(2000,86)besondersgutabzulesen,dadieverschiedenenuniversitärenEnsembleshinsichtlichihrersozialenZusam-mensetzungundihrerRahmenbedingungengutvergleichbarsind.WährendderFrauenanteilindenBigBandsmit14%geringist,sindinallenübrigenEnsemblesmehrStudentinnenalsStudentenaktiv.IndenOrchesternliegtderAnteilweiblicherMitgliederbei58%,inJazzchörenbei61%undinsonstigen(klassischen)Chörenbei70%.Dieszeigt,dasseinerseitsdiestilistischeOrientierung,andererseitsdieArtdesEnsembles(ChoroderInstrumentalensemble)einenEffektaufdieGeschlech-terverteilunghat.SosindEuropäischeKunstmusikundChorsingentendenziellFrauendomänen,währendPopuläreMusikeinmännertypischesHandlungsfeldist.Eserweistsichalsnotwendig,auchinnerhalbdieserStilbereichezudifferenzierenunddieRahmenbedingungenmiteinzubeziehen.InderRockmusik,dieüberwiegendiminformellenRahmenpraktiziertwird,istderFrauenanteilamgeringsten(vgl.NikettaundVolke1994a).DieinRosenbrocksBandbefragungerhobenehöhereQuotelässtsichdamiterklären,dasseinerseitsdiestilistischeSpannbreitederStich-probegrößerist,andererseitsauchinstitutionellorganisierteEnsembleseinbezogenwurden.AuchindenErgebnissenStrohs(1996)zeigtsich,dassüberdieUnterteilunginPopuläreMusikundEuropäischeKunstmusikhinausdifferenziertwerdenmuss:DieAuswertungderBelegungvon»KursenmitInstrumentenbezug«–alsoLehr-veranstaltungen,indenenauchEnsemblespielpraktiziertwird–durchdieOl-denburgerMusikstudierendenergibt,dassFrauendieMehrheitindenBereichen»Folk/Lied«,»Ethno«und»Klassik«stellen.DieMännersinddagegenbeiden