2.2GeschlechtervergleichendeDaten19FrauendenZugangzurPopulärenMusik.FürFrauenistlediglichdieRollederSängerin,eventuellnochdiederPianistinvorgesehen.DiesegeschlechtsbezogenenFestschreibungenwerdeninderMusikszenewieimMediendiskurstradiertundfortgeschrieben(vgl.Volke2000;Schlicht2000).DanebenwerdendiesozialenStruktureneinervonMännerndominiertenMusik-szenealsUrsachefürdieUnterrepräsentanzvonFrauenangeführt(Cohen1997;Clawson1999;Grether1997).ObMädchenauchheutenoch,wieSpengler(1987,207)anmerkt,wenigerinJugendkulturenintegriertsind,oderobdieehereineandereRolleinnerhalbdieserKultureneinnehmen,(vgl.Grether1997,McRobbie1997),diekeineInstrumentalpraxisvorsieht,mussandieserStelleoffenbleiben.VoneinerUnterrepräsentanzvonMännernimBereichderEuropäischenKunst-musikkannderzeitnochnichtgesprochenwerden.WenngleichderMänneranteilindenMusikhochschulensinkt(vgl.BrinkmannundWiesand2001,112ff.),isterinprofessionellenOrchesternnachwievorhöheralsderAnteilderFrauen–allerdingsmitabnehmenderTendenz(vgl.Paternoga2005,12).Eine»geschlechts-sowieinstrumentenspezifischeVollerhebungandeutschenMusikhochschulenundKulturorchestern«ausdemJahr2002decktweitereUngleichheitenauf:DerFrau-enanteilsinktmitsteigendemPrestigederOrchesterundistdamitinKonzert-undRundfunkorchestern(26%bzw.10%)amniedrigsten,inTheaterorchesterndagegenmit64%deutlichhöher(vgl.ebd.,13).IndenhöherenVergütungskategoriensindFrauenwenigervertretenalsindenniedrigeren.DiesentsprichtdenZahlenBrink-mannundWiesands(2001,117ff.)ausdemJahr2000,dieebenfallsaufzeigen,dassFrauenbeisolistischenTätigkeitenundinFührungspositioneninOrchesternmit22%bzw.27%unterrepräsentiertsind.ImBereichderOrchestermusikistjedocheinstetigesAnwachsenderFrauenanteilefestzustellen.BeidenNeueinstellungenliegtderProzentsatzdertatsächlichverpflichtetenMusikerinnensogarüberdemderBewerberinnen(vgl.ebd.,sowieBrinkmannundWiesand2001,120).IndenunterenAltersgruppengabesimJahr2002bereitsetwasmehrOrchestermusikerinnenalsOrchestermusiker(vgl.Paternoga2005,12).DamitwirddietraditionelleZuweisungdesprivatenBereichsalsmusikalischemWirkungsfeldvonFrauenimmermehraufgebrochen.AusdiesenGründenwirdviel-fachkeineUngleichbehandlungvonMännernundFrauenmehrgesehen,wenngleichsieteilweise–wennauchverdeckter–fortbesteht(vgl.Sander2005).DieLeitungvonEnsemblesausdemBereichderEuropäischenKunstmusikliegtnachwievorweitüberwiegendindenHändenvonMännern:DirigentinnensindeineabsoluteAusnahmeerscheinung.DieKünstlerlistedesVerbandesderKonzertdirektionene.V.führteimJahr2000keineeinzigeFraugegenüber161MännernindieserSparte(BrinkmannundWiesand,117).UnterdenStudierendenwurdefürdasWintersemester1997/98dagegenimmerhineinFrauenanteilvon25%ermittelt,sodassdieMöglichkeiteinerallmählichenÄnderungbesteht(vgl.ebd.,111).2.2.2GesangMädchenundFrauensingenmehralsJungenundMänner.DieszeigtsichdeutlichinverschiedenenStudien.AllerdingssinddieDifferenzenunterschiedlichgroß,jenachdem,obessichumdasSingenalleine,imChoroderalsSolistInhandelt.