28ForschungsergebnissezurGeschlechtstypikindermusikalischenSozialisationistweitereForschungzurTechniknutzungerforderlich,damitmanMaßnahmenzurKompensationvonDefizitenentwickelnkann(vgl.TeilIIIAbschnitt2.2).2.2.6HörpräferenzenZugeschlechtstypischenHörpräferenzenliegenbereitseinige,wennauchuneinheit-licheForschungsergebnissevor.Dollase,RüsenbergundStollenwerk(1986,36f.)stelltenfest,dassRock-undJazzkonzertedeutlichhäufigervonMännernbesuchtwerden,undzwarzu60bis70%.25InKonzertenderNeuenMusikstelltensieeineähnlicheVerteilungfest.KlassischeKonzertewurdenvonbeidenGeschlechternetwagleichvielbesucht,währendbeiVolksmusik-oderSchlagerkonzertendieFrauenmitca.60%dominierten.DemgegenüberermittelteLangenbach(1994,91ff.)ineinerVersuchssituationmitJugendlicheneinedeutlichhöherePräferenzfürJazzbeidenMädchen.DiesbestätigtsichineinerLängsschnittstudiebeiBehne(2002).DievonLangenbachbefragtenMädchenbeurteiltenzudemfastalleStilrichtungenpositiveralsdieJungen.LetzteresstellteauchBehne(1986)fest,»wobeisichbesondersgroßeUnterschiedebeiderBeurteilunglangsamerundgefühlvollerMusikergeben«(Lobe1991,13).Lobe(1991,12ff.)referiertErgebnissevonFinnäs(1987),denenzufolgeMädcheneingrößeresInteressefürEuropäischeKunstmusikzeigen(vgl.ebd.).DieswidersprichtdenErhebungenvonScheuer(1988,75)undLangenbach(1994,96):BeidenvonihnenbefragtenJugendlichenistdieAkzeptanzvonEuropäischerKunstmusikbeibeidenGeschlechterngleichermaßenniedrig.RelativeEinigkeitzwischenJungenundMädchenherrschtauchinderBevorzugungvonPop-undRockmusik(vgl.Scheuer1988,75,sowieLangenbach1994,94).InnerhalbderPopulärenMusikdifferenziertRosenbrock(2000,96f.)in»harte«und»weiche«Musik26undkommtzudenErgebnis,dassdiebefragtenMusikerin-nenseltener»harte«MusikhörenalsdieMusiker.Zudemzeigtsieauf,dassdieMusikerinnenseltenerdieMusikspielen,diesieselbergernehören(vgl.ebd.,97).DiesesErgebnisistauchvordemHintergrundinteressant,dassMädchenundFrauensehrvielhäufigerinderEuropäischenKunstmusikmusikalischtätigsind,währendfürdieHörpräferenzen–wennauchinanderenStichproben–einebesondershoheAkzeptanzvonPop-undRockmusikermitteltwurde.Rosenbrockweistdaraufhin,dassdieUrsachenfüreineDiskrepanzzwischengespielterundgehörterMusiksehrunterschiedlichseinkönnenundnichtunbedingtmiteinerUnzufriedenheitinVerbindungstehen.DenkbarseibeispielsweiseeinkommerziellesInteressebeimSpielenvonMusik(z.B.inderTanzmusik).DieUnterschiedezwischendenErhebungenlasseneinendeutlichenEinflussan-dererFaktoren,z.B.desAltersoderdessozialenStatus,aufdieHörpräferenzenerkennen.DieGeschlechterdifferenzensindimVergleichzudenenbeimeigenenMusi-zierenwenigerdeutlich.BesondersinteressantimHinblickaufdieBefragungsgruppe25ImVergleichzuErgebnissenihrerStudienausden1970erJahrenwarderFrauenanteilindenwährendder1980erJahredurchgeführtenErhebungenminimalhöher.26Als»harte«MusikwerdendieStilrichtungenRock,Hardrock,Metal,Punk,Hardcore,GrungeundNoiseRockqualifiziert,als»weiche«Musikalleanderengenannten,alsoPop,Folk,Jazz,Tanzmusiku.v.a.