2.2GeschlechtervergleichendeDaten29istderHinweisaufeinegrößereDiskrepanzzwischendenHör-undSpielpräferenzenbeiFrauen.2.2.7MotivationenMotivationkannsichimZusammenhangmitMusikaufunterschiedlicheAspektebe-ziehen:NebenderMotivationzumMusizierenansichspieltdieLeistungsmotivationeinewesentlicheRolle.InBezugaufMusikstudierendeistauchdieStudienmotivationwichtigerAspektimmusikalischenSozialisationsprozess(vgl.TeilIAbschnitt2.2.8).HinsichtlichgeschlechtstypischerMotivezumInstrumentalspielbestehtnochForschungsbedarf.Eckhart-Bäcker(1996)führteeineEinzelfallstudiemiteiner48-jährigendurch,diesichjedochstarkandertraditionellen»weiblichenNormal-biographie«(ebd.,129)orientiertundsomitfürjungeFrauenim21.JahrhundertnurbegrenzteAussagekrafthabenkann.Vogl(1993,88ff.)stelltgeschlechtstypischeUnterschiedeindenInteressenundMotivationenfest,diesieaufeinestärkerePersonenorientierungbeidenMusikerinnenundeinestärkereObjektorientierungbeidenMusikernzurückführt.DieFrauenseiendahereherextrinsischmotiviertundwenigerleistungsorientiertalsdieMänner(vgl.ebd.,139).AuchVoglsErgebnisseberuhenaufeinerrelativkleinenStichprobevonnur56Personen(davon23Frauen)undbedürfendahereinerÜberprüfung.DieErgebnisseBastians(1991)zurLeistungsmotivationliefernebenfallsAn-haltspunktefürGeschlechtsunterschiede.BastianbeziehtinseinerBefragungvonJugend-Musiziert-TeilnehmerInnenFragenzurÜbemotivationmiteinundstelltfest,»dassJungensignifikanteherbei›AussichtaufErfolgundÖffentlichkeit‹zumÜbenmotiviertsind«(ebd.,122).DemgegenüberistnachseinenErkenntnissendie»Lehrerpersönlichkeit«unddieFamiliebeiMädchenwirksameralsbeiJun-gen.InderÜbedauerunterscheidensichdieJugend-Musiziert-Teilnehmerinnenund-Teilnehmerdagegennicht.InwieweitdieErgebnisseBastiansverallgemeinertwerdenkönnen,istunklar:GeradehinsichtlichderÜbe-undLeistungsmotivationdürftendiebefragtenerfolgreichenJugend-Musiziert-TeilnehmerInnenbesondereMerkmalegegenüberanderenmusizierendenJugendlichenaufweisen.DievonHerwig(2006,89)analysiertenKinderzeichnungenlegenebenfallsnahe,dassderöffentlicheErfolgfürJungenmehrGewichthatistalsfürMädchen:»DieJungenzeichnenvorallemdas(erfolgreiche)MusiziereninKonzertenu.Ä.,fürdieMädchenistdagegendasMusikmacheninprivatemRahmenbzw.alsSelbstzweckwichtiger.«DaauchinHerwigsStudieMädchenhäufigereinInstrumentspielenalsJungen,istesjedochauchdenkbar,dasssichhierdieUnterschiedeinderErfahrungniederschlagen:MädchenzeichnenmöglicherweisehäufigerrealistischeMusiziersi-tuationenausihremAlltag,währendJungenauchaufgrundmangelndereigenermusikalischerErfahrungenfiktiveMotivewählen,ErlebnissebeiKonzertbesucheneinbeziehenoderAnregungenausdenMedienaufnehmen.IneinerBefragungvonMusikschülerInnenkommtWestphal(1996,115)zudemErgebnis,dassJungenstärkerdurchdieAnerkennungdurchGleichaltrigezumÜbenmotiviertsind,währendbeiMädchenaltruistischeMotive(»anderenhelfen«)mehrGewichthaben.AllerdingshabendieseMotiveimVergleichzuanderen,beidenenkeinesignifikantenDifferenzenfestgestelltwurden(z.B.»SpaßamÜbeprozess