30ForschungsergebnissezurGeschlechtstypikindermusikalischenSozialisationselbst,Selbstbezogenheit,AnerkennungdurchEltern,Lehrkraft«vgl.Westphal1996,102)nurwenigGewicht.HinsichtlichderGruppederMusik-LehramtsstudierendenliegennurwenigeErgebnissevor.Bereits1978/79untersuchteBehne(1979),obsichbeiMusik-Lehramtsstudentinneneine»FurchtvorErfolg«feststellenlässt.Diesließsichjedochnichtnachweisen.EinejüngerePilotstudievonWestphal(1994),inderfünfStudentinnenundfünfStudentenzuAspektendermusikalischenLeistungsmotivati-onbefragtwurden,liefertähnlicheErgebnissewieVogl(1993).AuchbeidenvonihrbefragtenStudierendensinddieFrauenstärkerpersonenbezogen,indemsieeherfürdenLehrerbzw.dieLehrerinübenunddadurchangesporntwerden,anderenmitihrerMusikzuhelfen.DieMännersuchendemgegenüberhäufigerSelbstbestätigungundAnerkennung.WenngleichauchhieraufgrunddergeringenStichprobengrößekeinesignifikantenErgebnissezuerzielensind,stellensieeinweiteresIndizfürgeschlechtstypischemotivationaleAspekteimZusammenhangmitMusikdar.2.2.8Musikstudium–LehramtsstudiumDieEntscheidungfüreinbestimmtesStudiumisteinewichtigeStationimLebenslauf.ImHinblickaufdieBefragunginTeilIIsollenhierzweiAspekteberücksichtigtwerden:DieWahleinesMusikstudiumsunddieWahleinesLehramtsstudiums.Bailer(2002,68ff.)kommtineinerqualitativenBefragungösterreichischerStu-dierenderderMusikerziehungzuderErkenntnis,dassinvielenFällenderWunsch,Musikzustudieren,beiderEntscheidungfüreinpädagogischesMusikstudiumausschlaggebendist,währenddiespätereLehrtätigkeitnichtbewusstangestrebtodersogareherabgelehntwird.TeilweiseerfolgtdieWahldurchAbkehrvonehrgei-zigerenZielen,indem»MusikerziehungeineAlternativefürStudierendedarstellt,dieursprünglicheineKonzertfachkarriereanstrebten,diesejedoch–auswelchenGründenauchimmer–abbrachenodernichtinAngriffnehmenkonnten«(ebd.,78).DanebengibteseineGruppevonLehramtsstudierenden,fürdiedasBerufszielvonBeginnanrelevantist.IndiesenFällenistdieStudienwahlentwederdurcharbeitsmarkttechnischeÜberlegungenoderdieeigenenUnterrichtserfahrungenge-prägt.DieeigenenLehrerInnenwirkenentwederalspositiveIdentifikationsfigurenoderalsnegativeBeispiele,diedenAnstoßliefern,esselbstbesserzumachen(vgl.ebd.,71ff.).ErgebnissezuGeschlechtsunterschiedenliefertBailernicht.DieZahlenzurAusübungverschiedenerMusikberufelassenRückschlüsseaufgeschlechtstypischeAspekteinderStudien-undBerufswahlzu.DatendeutschenMusikrats(2004)weisendaraufhin,dassMännerehereinekünstlerischeLaufbahneinschlagen,währendFrauenhäufigermusikpädagogischeTätigkeitenausüben.Dem-nachbildenFrauenmit53%beidenLehrerInnenfürmusischeFächeraußerhalbderRegelschulendieMehrheit,währendsieunterdenMusikerInnen(KomponistInnen,DirigentInnen,ChorleiterInnen,InstrumentalmusikerInnen)nur32%stellen.AuchdieStudierendenzahlenweisendaraufhin,dasseinpädagogischesStudiumhäufigervonFrauengewähltwird:AndenMusikhochschulenlagderAnteilderStudentinnenimBereichMusikerziehungimWintersemester1997/98bei60%(vgl.BrinkmannundWiesand2001,111).VondenAbsolvierendenderMusik-LehramtsstudiengängewarenimgleichenZeitraumsogar68%weiblich(vgl.ebd.,