3.3StrukturierungderWirkungsfaktoreninSozialisationsprozessen49werdenwesentlichvomjeweiligensoziokulturellenKontextgeprägt.InwieweitdabeiunterschiedlicheKulturtraditioneneineRollespielenundwelcheVerbindungenzumFaktorGeschlechtbestehen,werdeichinTeilIKapitel6ausführen.3.2.6BezugzwischenTheorieundEmpirieIchhabedargelegt,dassunterschiedlichetheoretischeKonzepteimZusammenhangmitgeschlechtstypischenundmusikalischenSozialisationsprozessenfruchtbarseinkönnen.MitdiesemEinblickinverschiedeneAnsätzemöchteichMöglichkeitenaufzeigen,beiderInterpretationderempirischenErgebnisse(vgl.TeilIIundIII)verschiedenePerspektiveneinzunehmen.DiesistjedocheheralstheoretischerHintergrundzuverstehendennalsBasisfüreinesystematischeAnnäherungandasDatenmaterial.WennauchderAblaufderAneignungs-undSozialisationsprozesseselbstvongroßemwissenschaftlichenInteresseist,ergebensichhinsichtlichseinerempirischenErforschungdochProbleme.ZurErfassunggeschlechtstypischerAspektedermusika-lischenSozialisationisteszudemwichtig,zunächstdie»Ergebnisse«,dieimmerauchTeilderSozialisationselbstsind,sowieihrensozialenRahmennäherzubestimmen.AufdiesenAspektenwirddaherderSchwerpunktderempirischenStudieliegen(vgl.TeilII).ImFolgendenwerdeichdieWirkungsfaktorenstrukturierenundeinanwendungsbezogenesModellmusikalischerSozialisation,dasgeschlechtstypischenAspektenRechnungträgt,entwerfen.DiesesModell,dasandasSozialisationskon-zeptHurrelmannsundUlichssowiedensozialökologischenAnsatzBronfenbrennersanknüpft,liefertdieeigentlicheGrundlagefürdieinTeilIIbeschriebeneempirischeStudie.3.3StrukturierungderWirkungsfaktoreninSozialisationsprozessen3.3.1ModellezurallgemeinenSozialisationZurStrukturierungderverschiedenenWirkungskomponentenderSozialisationentwickeltenGeulenundHurrelmann(1980,64)einModell,dasvierEbenenderSozialisationunterscheidet.EswurdeinderForschungvielfachaufgegriffen(u.a.Tillmann2001,16ff.)undsollauchhierzumAusgangspunktfürdieEntwicklungeinesaufmusikalischeSozialisationbezogenenModellsgenommenwerden.DasVierebenenmodellgibteineklareStrukturierungvorundverdeutlicht,dasseszwischendenverschiedenenBereichenderSozialisationWechselwirkungengibt.DurchEinbeziehungderSubjektebene(1)wirdderaktiveAnteilsichtbar,derdemIndividuuminnerhalbdesSozialisationsprozesseszukommt.Gleichzeitigwirdgraphischveranschaulicht,dassdieMöglichkeitenindividuellerEinflussnahmeaufdenunterenEbenenamgrößtensindundnachobenhinabnehmen.DasModellwurdevonPapeundPickert(1999)aufdiemusikalischeSozialisationangewandt(vgl.TeilIAbschnitt3.3.2).