50TheoretischerBezugsrahmenEbeneKomponenten(4)Gesamtgesellschaftökonomische,soziale,politische,kulturelleStruktur(3)InstitutionenBetriebe,Massenmedien,Schulen,Universitä-ten,Militär,Kirchen(2)InteraktionenundTätigkeitenEltern-Kind-Beziehungen;schulischerUnter-richt;KommunikationzwischenGleichaltrigen;Freunden,Verwandten(1)SubjektErfahrungsmuster,Einstellungen,Wissen,emo-tionaleStrukturen,kognitiveFähigkeitenTab.3.1:StrukturderSozialisationsbedingungen(nachTillmann2001,18;vgl.GeulenundHurrelmann1980,65)GeulenundHurrelmann(1980,64)knüpfenmitihremEntwurfandensozial-ökologischenAnsatzan,derzunächstvonBronfenbrenner(1981)vorgelegtundspäterauchvonanderenweiterentwickeltwurde.9BronfenbrennersModellhatdenVorteil,dassesdieWechselwirkungeninnerhalbdesWirkungsgefügesSozialisationm.E.nochdeutlicherzumAusdruckbringt.FaktorenderSozialisation,diebeiGeulenundHurrelmanndenverschiedenenEbenenzugeordnetsind,werdenhieralsSubsystemeeinesMakrosystemsklassifiziert.DiesermöglichtsowohldieAnalysedieserSubsystemealsauchdieBetrachtungdesgesamtenSozialisationsprozessesalsdynamischesSystemimSinneVesters(2002).IneinemsolchenGesamtsystemkönnenÄnderungenineinemTeilbereichAuswirkungenanganzandererStellehaben.DiegraphischeDarstellungBronfenbrenners(sieheAbbildung3.1aufdernächstenSeite)drücktkeineHierarchiederverschiedenenTeilsystemeimSinneeinereinseitigenWirkungdesjeweils»höheren«aus,sondernstelltdieMikrosystemealseingebettetindasExo-unddasMakrosystem10dar.Dennochwirdverdeutlicht,dassdasMakrosystemweitervomEinflussbereichdesIndividuumsentferntistalsdieMikrosysteme.ZwarwirdauchbeimVierebenenmodelldurchdieDoppelpfeileaufWechselwirkungenhingewiesen,BronfenbrennersModellvermitteltjedochm.E.unmittelbareraufvisuellemWegdieAssoziationeinerDynamikdesGesamtsystems»Sozialisation«.Esermöglichtdadurch,einerseitsderKomplexitätdesGegenstandsgerechtzuwerdenundandererseitseineklareStrukturierungvorzunehmen.DamiteignetsichdasModellm.E.besondersgutalsBasisfüreineempirischeStudie.BronfenbrennerdefiniertdasMikrosystemals»einMustervonTätigkeitenundAktivitäten,RollenundzwischenmenschlichenBeziehungen,diedieinEntwicklungbegriffenePersonineinemgegebenenLebensbereichmitdenihmeigenenphysischenundmateriellenMerkmalenerlebt.«(Bronfenbrenner1981,38).DieSozialisati-onsinstanzenFamilie,Bildungsinstitutionen(hier:»Schule«)undPeergroup(hier:»Freunde«),dieweiteruntenimZusammenhangmitdermusikalischenSozialisationdiskutiertwerdensollen,könnendemnachalsMikrosystemebetrachtetwerden.9Vgl.zumFolgendenHurrelmann2000,77ff.sowieZimmermann2003,44ff.10ErläuterungderBegriffes.u.