4GeschlechtstypischeundmusikalischeSozialisationindenverschiedenenSozialisationsinstanzenImZusammenhangmitderGeschlechtersozialisationistesbesonderswichtig,immerwiederdieAktualitätwissenschaftlicherErkenntnissezuüberprüfen,dasichindenvergangenenJahrzehnteninsbesondereinderLebenssituationvonFrauenvielesgeänderthat.DasZielderGleichberechtigungwirdkaumnochhinterfragt,wennauchUneinigkeitbesteht,inwieweitdiesebisherrealisiertwordenist.BeiderDarstellunggeschlechtstypischerAspekteinderallgemeinenSozialisation,diebereitsvielerortsgeleistetwurde(vgl.u.a.Bilden1980,Tillmann2001;Baacke1999aund1999b;Hagemann-White1984und1998;Faulstich-Wieland1998und1999)möchteichmichdaheraufaktuelleEntwicklungenkonzentrieren.DiessollimRahmeneinerDarstellungderBedingungenindenverschiedenenSozialisationsinstanzenerfolgen.BezüglichdermusikalischenSozialisationbestehennichtnurinderTheoriebildungnochgroßeForschungslücken,esfehltauchanempirischenErgebnissen.Pape(2002,184)merktan:»EinemusikalischeSozialisationsforschung,diediesenNamenmitRechtbeanspruchendarf,konntesichbisdatonichtetablieren«.EmpirischeBefundeliegenzwarvor,dochsie»entstammenmehrheitlichdenBezugsdisziplinenMusikpsychologie,Musikpädagogikund–ingeringeremUmfang–Musiksoziologie«(ebd.).DieStudienhabendahersehrunterschiedlicheZielsetzungenundkönnenjeweilsnureinenAusschnittdermusikalischenSozialisationuntersuchen.Müller(1990,52)sprichtdeshalbvoneinem»Schrotschussansatz«,beidemmehroderwenigerzufälligzweiVariablenherausgepicktundempirischüberprüftwerden(sieheauchBadur1999,132).DieshalteichjedochbeimheutigenStandderForschungnichtmehrfürzutreffend.DiegroßeSpannevonForschungsansätzenistm.E.nichtdieFolgemangelndentheoretischenBezugs,sondernliegtinersterLiniedarinbegründet,dassbeidiesemweitenThemenfeldinderRegelauchauspragmatischenGründeneineAuswahlgetroffenwerdenmuss.DermethodischeAufwandistenorm,wennmansowohldieEntwicklungmusikalischerFähigkeitenalsauchdieEntstehungmusikalischenVerhaltens(MusikpraxisundmusikalischeEinstellungen)innerhalbderjeweiligensozialenBedingungenuntersuchenwill.InderRegelfokussierendieStudiendahereinendieserAspekte.ImempirischenTeildieserStudiewirddasHauptinteresseaufdermusikalischenPraxisliegen.DieEntwicklungvonFähigkeitenundEinstellungensollinihrenWechselwirkungenmitderMusikpraxisthematisiertwerden.BeiderBeschreibungvonForschungsergebnissenwerdeichdeshalbdenselbenSchwerpunktsetzen.Wieichdargelegthabe,vollziehtsichmusikalischeSozialisationinverschiede-nenLebensbereichen,indenennichtnurinmusikalischerHinsichtgeschlechts-typischeOrientierungenerfolgen.IchwerdedeshalbForschungsergebnissezuak-tuellenTendenzenderallgemeinenGeschlechtersozialisationinVerbindungmitdermusikalischenSozialisationpräsentierenunddabeidiejeweiligenEigenartenderSozialisationsinstanzenFamilie,Bildungsinstitutionen,PeergroupsundMedienherausarbeiten.