60GeschlechtstypischeundmusikalischeSozialisation4.1FamilieGeschlechtstypischeSozialisationinderFamilieDerFamiliekommtinderSozialisationnachwievoreineentscheidendeRollezu.WennsichauchdieFamilienstrukturenimWandelbefinden,wachsen80%derKinderundJugendlichennachwievorineinemHaushaltmitbeidenElternauf(vgl.Müller-HeisrathundKückmann-Metschies1998,47f.).DasVerhältniszudenElternwirdvondenKinderneherpositivbewertet:InderShellJugendstudie2002gebenfast90%derJugendlichenan,dasssiemitihrenElterngutzurechtkommen.»Knapp70%–unddamitdeutlichmehralsinfrüherenShellJugendstudien–würdenoderwollenihreKindergenausooderwenigstensungefährsoerziehen,wiesieselbervonihrenElternerzogenwordensind.AllesinallemzeigtsichdemnachzwischendenfamiliärenGenerationeneinhohesMaßanAkzeptanzundÜbereinstimmung.«(HurrelmannundAlbers2002,18).ImZugeeiner»IndividualisierungdesweiblichenLebenslaufes«(Müller-HeisrathundKückmann-Metschies1998)sinddieMütterzunehmendauchberufstätigundgebenKinderndamiteinalternativesVorbildgegenübertraditionellenRollenvor-stellungen.DennochsehensichdieMütternachwievoralsHauptverantwortlichefürdieKindererziehungundsetzenindiesemBereichihrePrioritäten.InderfamiliärenSozialisationgibtesalsotrotzgeänderterWertvorstellungenweiterhinvielfachgeschlechtsbezogeneImpulse.ZwarnehmenElternheutefürsichinAnspruch,fürihreTöchterundSöhnediegleichenErziehungszielezuhaben.»DiegängigenGeschlechtsrollenstereotypesindzwarbekannt,werdenabernichtalserstrebenswertesErziehungszielfürdaseigeneKindbetrachtet«(vgl.Zinnecker,HasenbergundEickhoff1999a,300).BeidifferenzierterenBefragungenzeigensichjedochauchinden1990erJahrennochtraditionelleZuschreibungenindenErziehungszielen,wieFaulstich-Wieland(1999)darlegt.IneinerBefragungvon3000FrauenimJahr1992werdenBereichewieHaushaltsführung,HandarbeitenundZärtlichkeitalsfürMädchenbedeutsamereingestuft,währendfürJungenTechnikverständnis,handwerklichesKönnen,ComputerkenntnisseundEhrgeizalsbesonderswichtigbetrachtetwerden(vgl.auchZinnecker,HasenbergundEickhoff1999a,300).Faulstich-WielandundHorstkemper(1998,222f.)kommeneinigeJahrespäter(1995/96)zuähnlichenErgebnissen.DieErziehungsstilevonMännernsindnachdenErgebnissenverschiedenerempirischerStudiennochstärkeranGeschlechterstereotypenorientiert(vgl.Zinnecker,HasenbergundEickhoff,1999a,300).HinsichtlicheinergeschlechterdifferenzierendenInteressenförderunginderFamiliezeigensichinderLängsschnittstudievonZinnecker,HasenbergundEickhoff(1999a,vgl.auchTeilIAbschnitt2.1.9)nurTendenzen:ElternvonMädchenlesenundmusizierenetwashäufigermitihrenKindern,währendElternvonJungenetwashäufigerSporttreiben.GrößeristderUnterschiedzwischenMütternundVätern:MüttermusizierenundlesensignifikanthäufigermitihremKind,währendVäterhäufigerSportmitihmtreiben.DarüberhinaushelfenMädchensignifikanthäufigerimHaushalt.InBezugaufdieUnabhängigkeitvondenElternsindinderStudiekeinesignifi-kantenUnterschiedezwischenMädchenundJungenfestzustellen.Diesistangesichts