4.1Familie63»gemeinsameGesprächeüberMusik«und»gemeinsamesÜben«aufteilt(vgl.ebd.,141ff.).DemgemeinsamenSingenundMusizierenwurdeinderForschungdiemeisteAufmerksamkeitgewidmet.IhmwirdsowohlhinsichtlichdesInstrumentalspielsallgemein(vgl.u.a.Bastian1991)alsauchderallgemeinenEntwicklungvonmusi-kalischenFähigkeiten(KelleyundSutton-Smith1987)sowiederPräferenzenfürStimmideale(Brünger1984)einewichtigeRollezugesprochen.DabeistelltsichdasBildungsniveauderFamilienalswichtigeVariableheraus:DievonBastian(1991,65ff.)befragtenJugend-Musiziert-TeilnehmerInnenentstammengrößtenteilsderOber-undMittelschicht,beiScheuer(1988)istunterJugendlichen,diedasGymnasiumbesuchen,derAnteilderInstrumentalistInnenamgrößten.Zinnecker,HasenbergundEickhoff(1999b)differenzierendiesenBefundweiterundkommenzudemErgebnis,dassderEinflussdesBildungsniveausdaraufzurück-zuführenist,dassElternmithöheremBildungsabschlusshäufigerselbstmusizieren-u.a.zusammenmitihrenKindern(vgl.auchGeorg1996).UnabhängigvondieserintervenierendenVariablenschlägtsichdasBildungsniveaunichtnieder.InanderenWorten:EinKindauseinermusikalischaktivenFamiliemitniedrigemBildungsstandhatbessereChancen,musikalischaktivzuwerdenundKompetenzenzuentwickelnalseinAkademikerkind,indessenFamilienichtmusiziertwird.EineweitererWirkungsfaktoristdieFamiliengröße:MusikalischaktiveKinderundJugendlichestammenüberdurchschnittlichoftausFamilienmitmehrerenKindern(vgl.Badur1999,148;Bastian1991,74).EineschlüssigeErklärungwurdefürdiesesPhänomenbislangnichtgegeben.EheralseindirekterZusammenhangdrängtsichm.E.dieVermutungauf,dassmusikalischeAktivitätundKinderreichtumaufeinegemeinsamedritteVariablezurückzuführensind.BastiandeutetdiesenBefund:»KausalvariablenfürdenausgeprägtenKinderwunschdürftenvielmehrsein:Sozialmilieu,Ausbildungsniveau,Bildungskapital[...]unddamitkorrespondierenddieTendenzzukonventionellenNormenundOrientierungen.«DieFeststellung,dassindenFamilienmitdreiundmehrKindernbesondersofteinStreichinstrumentgelerntwird(vgl.ebd.,75),istalsHinweisaufweitereGemeinsamkeitendieserFamilienzuwerten,dieeventuellaufeinenbestimmtenFamilientypusverweisen.Zuprüfenbleibt,obauchreligiöseOrientierungeneineRollespielen:ImkirchlichenRahmenwirdvielgesungenundmusiziert,währendgleichzeitigderFamilieeinbesondershoherStellenwertzugeschriebenwird.HinsichtlichgeschlechtstypischerMerkmaledesFamilieneinflussesgibteswider-sprüchlicheErgebnisse.PapeundPickert(1999,81)ermittelnUnterschiedeindenAnregungenzumInstrumentalspiel,dieallerdingsnurschwachausgeprägtsind.IhreErgebnisse»lassenvermuten,dassfürdieAmateurmusikerdasInstrumentalspielderElternunddasMusiziereninderFamilieeinengrößerenStellenwert,fürdieAmateurmusikerinnendagegendasInstrumentalspielderGeschwistermehrGewichthatten«.Bastian(1991,81)stelltfest,dassderMutter»indermusikalischenEntdeckungunderstenFörderungdesKindeseineherausragendeBedeutungzu[kommt].«DerVaterhabeaucheinennichtunwichtigenAnteil,derabereherideeller,organi-satorischerundfinanziellerArtsei,währenddieMutterdie»ideelle,emotionaleundmotivationaleStütze«(ebd.)sei.UnterschiedezwischendenMädchenund