64GeschlechtstypischeundmusikalischeSozialisationJungenerwähntBastiannurbeieinerinstrumentenspezifischenAuswertung:VondenStreichinstrumentalistInnenwirdderEinflussbeiderElternbesondershocheingeschätzt,nochmehrabervondenStreicherinnen(vgl.ebd.,83).EininsgesamtgrößererEinflussderFamiliebeidenMädchenzeigtsichbeiZinnecker,HasenbergundEickhoff(1999b,434),diedieElternnachdergemeinsamenmusikalischenPraxismitihremSohnbzw.ihrerTochterfragten:»DiegemeinsamemusikalischePraxisbeziehtsichsignifikanthäufigeraufdieTöchteralsaufdieSöhne«(ebd.).ObesdarüberhinausUnterschiedeinderArtdergemeinsamenMusikpraxisgibt,wurdebisherm.W.nochnichtuntersucht.Scheuer(1988,176f.)zufolgespieltdasgleichgeschlechtlicheElternteileinebe-sonderswichtigeRolle.ErstelltfürseineBefragungsgruppeÄhnlichkeitensowohlzwischendemInstrumentalspielvonJungenunddemihrerVäteralsauchzwischendemvonMädchenundihrenMütternfest.ZusätzlichwirktwiederumdasBildungs-niveauinKombinationmitdemGeschlecht:IndenFamilienderJungenanHaupt-undRealschulenwirddasInstrumentalspieltypischerweisevonVäternandieSöhneweitergegeben,währendbeidenInstrumentalistinnen,diedasGymnasiumbesuchen,dieMütterbesondershäufigeinInstrumentspielen(vgl.ebd.).DassderhäuslicheRahmenunddamitmöglicherweiseauchdieFamiliefürMädcheneinegrößereBedeutunghat,legenHerwigs(2006,80)UntersuchungenvonKinderzeichnungennahe:MädchenwähltenhäufigerHäuserundWohnungenalsMotiveihrerBilderzurMusikpraxis,währendJungenhäufigerBühnensituaionenzeichneten.EineweitereDifferenzierungderUnterschiedeimmusikalischenEinflussbeiderElternteileermöglichendieErgebnissevonZinnecker,HasenbergundEickhoff(1999b,442).SchätzenVäterihreeigenenmusikalischenKompetenzenhöherein,tunihreTöchterundSöhnediesmitgrößererWahrscheinlichkeitebenfalls.DieSelbsteinschätzungderMütterhatnichtdenselbenEffekt.DieAutorInnensprechenvon»einerherausragendenRolle,diedenVäternbeiderÜbertragungvonleistungs-bezogenenMusikkompetenzenzufällt–imGegensatzzuderWirkungslosigkeitderMütterindiesemFall«(vgl.ebd.).BeidenSöhnenistdieserEffektstärkeralsbeidenTöchtern.DieseBefundelassenesnotwendigerscheinen,hinsichtlichderArtdermusikalischenKompetenzengenauerzudifferenzieren.Esistmöglich,dassdurchdiegeschlechtstypischeMusikpraxisderElternundderenBewertungdurchdieKinderUnterschiedeinderVorbildfunktionvorliegen–sowirddasBlockflötenspielderMutterbeiJugendlichenwenigerAnerkennungfindenalsz.B.dieinstrumentalenFertigkeitendesVatersamSchlagzeug.EssindjedochebensoaußermusikalischeUrsachendenkbar.HinsichtlichderArtgeschlechtstypischermusikalischerEinflüsseinderFamilieundihrerAufnahmedurchdieKinderistalsoweitereForschungerforderlich.EinigeHinweisefindensichbeiPapeundPickert(1999,83f.).DieAutorenbe-obachten»direkteZusammenhängezwischendenMusikarten,diebevorzugtinFamilienpraktiziertwurden,undbestimmtenEnsembles,indenendieAmateurmu-sikerzumZeitpunktderBefragungamhäufigstenspielen.InersterLiniebetrifftdasdieKontingenzzwischendemfamilialenSpielvonKlassischerMusikundderEnsembleartenSinfonie-/Kammerorchester«.AnandererStellewirderwähnt,dassFrauenbeidengenanntenEnsemblesdeutlichüberrepräsentiertsind.Demnach