6.5OrientierungsmodellzurWirkungderKulturtraditionen91teilweisehatdasIndividuumeinengewissenSpielraum,sichbestimmtenEinflussgrö-ßenvonsichausstärkerauszusetzenbzw.dieseBereichefürdieeigenenAktivitätenbesonderszunutzen.DiejeweiligePositionierungindiesemSystembeeinflusstdieEntwicklungvonEigenschaftenundFähigkeiten,zudenenauchkulturabhängigeFormendesLernensgehören.Abb.6.2:Kulturtraditionen,SozialisationsinstanzenundGeschlechtindermusikalischenSozialisationWieichdargelegthabe,gibtesAnzeichendafür,dassdasMakrosystem»Kulturtra-ditionen«dasMusiklernenvonMädchenundJungentypischerweiseinunterschied-licherFormbeeinflusst,sodassMädchenhäufigerschriftorientiertlernen,währendJungeneherauralesLernenbevorzugen.AusdenbeschriebenengeschlechtstypischenMerkmalenderverschiedenenMikrosystemeergibtsich,dassfürMädchenhäufigerderlinkeBereichdesSystemsinAbbildung6.2einstärkeresGewichthat,währendfürJungentendenziellderrechteBereicheinegrößereRollespielt.IndemdiesezweiteVersiondesModellszurmusikalischenSozialisationgeschlechts-typischeAspektederLern-undKulturtraditioneneinbezieht,istsiem.E.besondersgutgeeignet,umWechselwirkungeninnerhalbmusiksozialisatorischerProzesseimZusammenhangmitderVariableGeschlechttransparentzumachen.DamitisteinFundamentfürdieAnalysederDatenzurmusikalischenSozialisationvonMusik-Lehramtsstudierendengegeben.