1BeschreibungderStudie1.1ZielsetzungundForschungsdesignInderForschungzurmusikalischenSozialisationbestehtanempirischenDatennachwievoreinMangel.ZudemsindältereStudiennurbegrenztaussagekräftigfürdieGegenwart.DiesgiltbesondersimZusammenhangmitGeschlechtsunterschieden:Geradehieristeswichtig,aktuellesDatenmaterialzuerheben,dahinsichtlichderRollenvonFrauenundMännernindenvergangenenJahrzehntendeutlicheVeränderungenstattgefundenhaben.AnknüpfendandieinTeilIdargelegtenForschungsergebnissewerdeichdaherprüfen,inwieweitgeschlechtsbezogeneZu-schreibungenauchinderGegenwart,bzw.zumBefragungszeitpunktimJanuar2004,inderGruppederMusik-LehramtsstudierendennochWirkungzeigen.1TheorienbeschreibendiemusikalischeSozialisationalseinenvielschichtigenVor-gangmitzahlreichenWirkungsgrößen,derempirischnurschwerinseinerGesamtheiterfasstwerdenkann.BeiderOperationalisierungistesdahernötig,denFokusaufbestimmteAspektedesSozialisationsprozesseszurichten.DievorliegendeStudielegtdenSchwerpunktaufdiesozialenRahmenbedingungenmusikalischerPraxisundmusikalischenLernens.DabeiwirddergesamteLebenslaufvonderKindheitbisindasStudiumhineinuntersucht.DieBasisbildetdasinTeilIAbschnitt3.3.3ent-worfeneModellzurmusikalischenSozialisation.AlsMethodewurdedieschriftlicheBefragungmiteinemteilstandardisiertenFragebogengewählt.DieStudiesollErkenntnisseüberdieRahmenbedingungenderEntwicklungvonInteressenundderAneignungvonHandlungsräumenerbringen.SieunterscheidetsichdadurchvonBefragungenzurmusikalischenSozialisation,indenendieEnt-wicklungvonbesonderenLeistungenoderBegabungenimMittelpunktsteht(vgl.z.B.Bastian1991,BastianundKormann2000).Wieichdargelegthabe,spielenindermusikalischenSozialisationauchAspektedermusikalischenundgeschlechtlichenIdentitätsfindungeinewichtigeRolle.FürdieUntersuchungdieserProzesseeignensichqualitativeMethodenbesondersgut.DiesenWegwähltz.B.Grimmer(1991)undliefertinteressanteErgebnissehin-sichtlichderEntstehungpersönlicherBedeutsamkeitvonMusik.AuchHemmings(2002)qualitativeStudiezurEntwicklungeinesmusikalischenSelbstkonzepts2istimZusammenhangmitdermusikalischenSozialisationaufschlussreich.Umderarti-geAspektemusikalischerSozialisationeinbeziehenzukönnen,wärenergänzendequalitativeDatenfürdievorliegendeUntersuchungebenfallswünschenswert.DieskannjedochimRahmendieserArbeitnichtgeleistetwerden,zumalauchindiesenBereichenerheblicherForschungsbedarfbesteht.DiePrioritätsollhieraufderErstellungeinerBasisvonquantitativenDatenmitdemSchwerpunktaufeherobjektivierbarenMerkmalenliegen.1ZurWahlderBefragungsgruppeundzurGültigkeitderErgebnissevgl.TeilIIAbschnitt1.2und1.6.2.2ZumBegriffdesmusikalischenSelbstkonzeptsvgl.auchBernecker,HaagundPfeiffer2006.