114ErgebnisseWährendfrüherindenMusik-LehramtsstudiengängenKunstmusikorientierungweitgehendvorausgesetztwurde,werdeninzwischenauchBewerberInnenaufge-nommen,dieihrenSchwerpunkteherinderPopulärenMusikhaben.AuchdasLehrangebothatsichinsicherweitert,allerdingsmitdeutlichenUnterschiedenzwi-schendenverschiedenenAusbildungseinrichtungen.EsgibtdahereinebeträchtlicheAnzahlvonMusik-Lehramtsstudierenden,dievornehmlichPopuläreMusikprakti-zieren,wenngleichbesondersdietheoretischenPrüfungsteilederEignungsprüfungenfürStudieninteressentInnen,diebisherüberwiegendinformellgelernthaben(z.B.imRockbereich),weiterhineineHürdedarstellen.DiesestilistischeBandbreiteinnerhalbderBefragungsgruppehatVor-undNach-teile.Einerseitsistesdadurchmöglich,einbreitesSpektrumanmusikalischenBiographienundSozialisationszusammenhängenzuerfassen.AndererseitskannderstilistischeSchwerpunktalsintervenierendeVariablewirken:Eswärez.B.denkbar,dasssicheinigedergefundenenUnterschiedezwischendenGeschlechterninersterLiniedaraufzurückführenlassen,dassdieStudentinnenüberwiegendimBereichderEuropäischenKunstmusikaktivsind,währenddieStudentenvorwiegendPopuläreMusikmachen.DieErgebnisseverschiedenerempirischerStudienlegendieseAnnah-menahe(vgl.PapeundPickert1999,163;BrinkmannundWiesand2001,109ff.).ZurVermeidungvonFehlinterpretationenwaresdahernotwendig,dieBefragteninstilistischeGruppeneinzuteilenunddiedarausresultierendeVariablegrundsätzlichindieAnalysederDateneinzubeziehen.DieZuordnungzudiesenstilistischenGruppenerfolgtaufderBasisderEn-sembletätigkeitenderStudierenden.20DieEnsembleswurdennachEuropäischerKunstmusikundPopulärerMusikgruppiert.Auchdieunter»Sonstiges«angegebe-nenEnsembleshabeichdiesenStilistikenzugeordnet.DiereinenVokalensembles(ChöreundAcappella-Gruppen21)wurdennichtberücksichtigt,dafürsiekeineAngabenhinsichtlichderStilrichtungvorlagen.DerSchwerpunktliegtdamitaufinstrumentalenTätigkeitenundsolistischemGesang(z.B.ineinerBandodereinemKammermusikensemble).20DieVerwendungderEnsembletätigkeitenfürdiestilistischeZuordnungwurdeals»zweitbesteLösung«gewählt.DieursprünglichdafürvorgesehenenDatenzurstilistischenSelbsteinstufungwarenwegeneinesgehäuftauftretendenMissverständnissesnichtbrauchbar.FürdenFragebo-genwurdentrotzihrerproblematischenKonnotationendieBegriffe»sogenannte›U-Musik‹«bzw.»sogenannte›E-Musik‹«inderAnnahmeverwendet,dasssiebekanntersindalsdiewissenschaftlichenBezeichnungen»PopuläreMusik«und»EuropäischeKunstmusik«.ImPretestschiensichdieszubestätigen.InderHauptstudietratendagegenMissverständnisseauf,wieanhandgehäuftauftretenderWidersprücheundAnmerkungenzuerkennenwar.AufdieVerwendungderDatenzurSelbsteinstufunghabeichdahervollständigverzichtet.21»Acappella«wirdhiervom»Chor«unterschiedenund,andersalsinderursprünglichenWortbedeutung,aufkleineVokalensemblesausdemBereichderPopulärenMusikangewandt.