2.5EinflussderSozialisationsinstanzen183DieMütterundVäterderStudentinnenhörenetwashäufigerEuropäischeKunst-musik,diederStudentenetwashäufigerPopuläreMusik.DieseDifferenzistjedochnichtsignifikant.AuchdieUnterschiedezwischendenMütternundVäternsindehergering:BeidefavorisierenamhäufigstenStilrichtungenausdemSpektrumderPopulärenMusik.LediglichbeidenStudentenlässtsichfeststellen,dassihreMütteretwashäufigerEuropäischeKunstmusikhörenalsihreVäter.DerbeträchtlicheAnteilannichtzuzuordnendenAntwortenenthältAngabenwie»hörtalles«,»wasimRadioläuft«u.ä.DieseAngabenwerdenbesondershäufigvondenStudentenbezüglichdesGeschmacksihrerMüttergemacht.AusdiesenDatenkannmanm.E.nichtschließen,dassdieMütter,insbesonderediederStudenten,einenundifferenzierterenMusikgeschmackhaben.Esistebensogutmöglich,dassdieSöhnedenGeschmackihrerMutterwenigerwahrgenommenhabenodererfürihremusikalischeOrientierungwenigerBedeutunggehabthat.Esistjedochauchdenkbar,dassdieMüttersicheherdenHörwünschenandererFamilienmitgliederanpassen,zumalinverschiedenenStudienermitteltwurde,dassFrauenMusikunterschiedlicherStilrichtungeninsgesamtpositiverbeurteilenundsichsomittolerantergeben.WeitereForschunghinsichtlichdesMusikhörensundderHörpräferenzeninderFamiliekönntehierAufschlussgeben.AndenHörpräferenzenistauchinderElterngenerationeinehoheAffinitätzurPopulärenMusikerkennbar.DastraditionelleBild,nachdemdiefamilialemusikalischeSozialisationbesondersdurchgemeinsamesSingen,MusizierenundHörenvonklassischeroderfolkloristischerMusikgeprägtist,erweistsichalsnichtmehraktuell.ZudemscheintdieVorstellung,dassRockundPopbesonderszurAbgrenzungvomElternhausgenutztwird,sonichtmehrzutreffendzusein.2.5.1.4MusikpraxisderElternInstrumentalspielderEltern56%derMütterund48%derVäterspieleneinInstrument.AuchhiergibtesUnterschiedezwischendenElterndermännlichenundweiblichenBefragten:DieStudentinnengebenzu58%,dieStudentennurzu42%einInstrumentfürihreMutteran.DiegleicheTendenzbestehtbeimVater,dernachdenAuskünftenderBefragtenbei51%derStudentinnenund39%derStudenteneinInstrumentspielt.95AuchbeidenElternherrschteinegeschlechtstypischeInstrumentenwahlvor.ZupfinstrumentewerdendeutlichhäufigervondenVätern,TasteninstrumenteetwasmehrvonMütterngespielt.DieVäterspielenhäufigerBlechblasinstrumente,dieMütteröfterHolzblasinstrumente.95DiesesErgebniskannnurvorsichtiginterpretiertwerden,daderAbschnittdesFragebogens(Nr.36)voneinemTeilderBefragtenlückenhaftausgefülltwurde(vermutlichaufgrunddesetwashöherenZeitaufwandsbeidenhiergefordertenqualitativenAngaben).DaderAnteilderjenigen,diediesenTeildesFragebogensganzübersprungenhaben,beidenStudentenetwashöherliegt,kanneshierVerzerrungengeben.96DieAngabenbeziehensichjeweilsaufalleInstrumentalistInnenunterdenMütternbzw.Vätern.Beidenunter»Sonstige«angegebenenInstrumentenderVäterhandeltessichausschließlichumdieMundharmonika.