1.2GeschlechtstypischeGewichtungderSozialisationsinstanzen215dieStudentenwenigererreichbarePersoneneinewichtigeFunktionalsIdoleerfüllen.EsergibtsicheineParallelezudengefundenenUnterschiedeninderMusikpraxis:IndembeidenmännlichenBefragteninderGegenwartEnsembletätigkeitenundAuftritteeinegrößereRollespielen,kommensiederPraxisihrerVorbildernäher.DieweiblichenBefragtenlegendagegenweiterhindenSchwerpunktstärkeraufAktivitäteninpädagogischenInstitutionen,sodassfürsiebeimÜbergangindasErwachsenenalterderRollenwechselinnerhalbdiesesUmfeldsvonderSchülerinzurLehrerinoffenbarderwesentlicheSchrittist.DiemännlichenBefragtenerschließensichdagegenauchneueRahmenbedingungen.DassinbeidenGeschlechtsgruppendieGewichtungderLehrkräftemitca.einemDrittelerstaunlichhochausfällt,isterfreulichundstellteineHerausforderungfürMusikpädagogInnendar:EsbestehenguteMöglichkeiten,KindernundJugendlichenImpulseinihrermusikalischenSozialisationzugeben.ImVergleichzubisherigenForschungsergebnissenistesbemerkenswert,dassderEinflussderInstitutionensogarhöhereingeschätztwirdalsderderFamilien(vgl.TeilIAbschnitt4.1und4.2).EineleichteVerschiebungergibtsich,wennmandieGewichtungderSozialisa-tionsinstanzenanhandderOrtemusikalischerPraxisermittelt,diehieraufdasJugendalter5bezogendargestelltwerdensoll.AnstellederbeimpersonengebundenenEinflussberücksichtigtenFaktoren»Medien«und»öffentlichesMusikleben«werdenandieserStelleKirchenundMusikvereinealssonstigeInstitutionenmusikalischerAktivitätenmiteinbezogen(sieheAbbildungenaufdernächstenSeite).DerallgemeinhoheStellenwertmusikpädagogischerInstitutionenbestätigtsich,wennmandieBedeutungderOrtemusikalischerPraxiszueinanderinBeziehungsetzt.WiebeiderGewichtunganhandvonEinflusspersonenzeigtsichauchhiereinstärkererFamilieneinflussbeidenStudentinnen.HinsichtlichderPeergroupweichtdasErgebnisdagegenab:AlsOrtmusikalischerPraxishatsiefürdiemännlichenBefragteneindeutlichgrößeresGewichtalsfürdieweiblichen.InbeidenGeschlechtsgruppenzeigtsichdieKirchealszusätzlicherbedeutsamerOrtdermusikalischenPraxis.MusikvereinespielendagegeneinegeringeRolle.SetztmandiebeschriebenenErkenntnissezudeminTeilIAbschnitt6.5ent-worfenenModellzurmusikalischenSozialisationinBeziehung,ergebensicheinigeModifikationen:DasMikrosystem»MusikalischeBildungsinstitutionen«verschiebtsichindieMitte,daesfürbeideGeschlechtsgruppeneineähnlichhoheBedeutunghat.DasSystem»Medien«rücktstärkeraufdieSeitederStudenten,»Familie«aufdiederStudentinnen(s.u.).AufgrunddesähnlichenStellenwertsderFreundeundFreundinnenmüsstedasSystem»Peergroups«ebenfallsindieMitteverschobenwer-den.Dieserscheintjedochnichtsinnvoll,wennmananstelledespersonengebundenEinflussesdieOrtedermusikalischenPraxisbetrachtet,sodasslediglicheineleichteVerschiebungdiesesMikrosystemsimModellvorgenommenwerdensoll.FürbeideGeschlechtsgruppenergibtsichausderBefragungderMusik-LehramtsstudierendengegenüberbisherigenErkenntnisseneineAufwertungderRollemusikpädagogischerInstitutionenundeineRelevanzderKirchealsOrtmusikalischerPraxis.5IchgreifeandieserStelledieDatenfürdasJugendalter(ca.12–18Jahre)auf,dasiem.E.amdeutlichstenüberdieGewichtungAufschlussgebenkönnen.DieErgebnissezurKindheitsindmöglicherweisevomspäterenEinstiegdermännlichenBefragtenüberlagert;beidenEnsembletätigkeiteninderGegenwartistdieStudiensituationsoprägend,dassvonmehr