218ZusammenfassungundDiskussionderErgebnissetieren,eignensichKlavier,BlockflöteoderGeigeeherfürihregeschlechtsbezogeneSelbstdefinitionalsTrompete,E-GitarreoderSchlagzeug.HatjemandeinenbestimmtenWegeinmaleingeschlagen,wirddieserhäufigweiterverfolgt.MalbestehtdasBedürfnis,anVorkenntnisseanzuknüpfen,malistdieemotionaleBindungandieLehrerinbzw.denLehrerausschlaggebend.Ichhabedargelegt,dassbesondersderEinstiegaufderBlockflötevielfachzueinerstilistischenEingrenzungführtoder,beieinemWechseldesInstruments,dieWahleinesvermeintlichähnlichenHolzblasinstrumentswieQuerflöteoderKlarinettezurFolgehat.InvielerHinsichtistderfrüheBeginneinVorteil,dasichinderKindheitdiewesentlichenSchritteindermusikalischenEntwicklungvollziehen(vgl.TeilIAbschnitt5.2).DemnachhabenMädchendurchdenetwasfrüherenBeginnunddasMehranPraxiserfahrunginderKindheitbessereVoraussetzungenfürihremusikalischeEntwicklung.DieDatenlegenjedochnahe,dassdasfrüheMusiklernenauchProblememitsichbringenkann,soferneineeinseitigePrägungodereinMangelanSelbstbestimmungdamiteinhergehen.DassdiemännlichenBefragtenmitihremHauptinstrumentdurchschnittlichetwasspäterbegonnenhaben,kanndengeringerenfamiliärenEinflussaufdieInstrumentenwahlerklären.WenngleichsiebeiderInstrumentenwahldastypischeAlterdergeschlechtlichenSelbstdefinitionbereitsüberschrittenhaben,sindihreEntscheidungennichtwenigerStereotypenverhaftetalsdiederweiblichenBefragten.InderBefürchtung,nichtals»richtigerJunge«zugelten,habenvieleJungenProbleme,sichvonGeschlechterrollenklischeeszulösen,währendMädchenimLaufederGrundschulzeitoftmalsmehrFlexibilitäterlangen.BeieinemspäterenEinstieggelingtesmöglicherweiseeher,dieeigenenmusikali-schenBedürfnisselängerfristigzubefriedigen.Esistdavonauszugehen,dassältereKinderbereitsetwasklareremusikalischeZielehaben(z.B.dasSpielenineinembestimmtenEnsemble)währendjüngereeherausMotivenzumInstrumentkommen,dierückblickendfürwenigerwichtiggehaltenwerden(dieLehrerin,dasAussehendesInstruments,dieArtwiedasInstrumentgeputztwirdu.ä.).DassJungenbeimBeginndesHauptinstrumentsdemJugendalternähersindoderessogarschonerreichthaben,bietetaucheineErklärungdafür,dassjugendtypischeSozialisati-onsinstanzenwiediePeergroupundjugendtypischeMedien(z.B.Musikfernsehen)inihrenmusikalischenBiographieneinewichtigereRollespielen.WenngleicheinfrüherBeginndermusikalischenAusbildungallgemeinalsvorteil-haftergilt,sindnegativeAuswirkungendesspäterenEinstiegsbeidenbefragtenMusik-Lehramtsstudentennichterkennbar.DennochistinbestimmtenBereicheneinefrühespezielleFörderungvonJungenwünschenswert:DatenandererStudien(vgl.TeilIAbschnitt2.2.2)legennahe,dassJungenz.B.imBereichdesSingenszusätzlichgefördertwerdensollten,zumaldasSingenalsunmittelbaremusikalischeAusdrucksformfürdiemusikalischeEntwicklungeinebesondereBedeutunghat.66Weitereszumädchen-undjungenorientiertenFördermaßnahmens.TeilIIIAbschnitt2.2.