220ZusammenfassungundDiskussionderErgebnisseLernwegvonihnenzuerstbeschrittenwordenist,lässtsichaufgrundderDatennichtermitteln.Esistalsounklar,obsiezuvordemauralenoderdemschriftorientiertenTypusangehörtoderobsievonvornhereinvielfältigeAnregungenerhaltenhaben.DaverschiedeneStudienzudemErgebniskommen,dassJungenundMännerinmusikalischenBereichen,indenenauralgelerntwird,überrepräsentiertsind(vgl.TeilIAbschnitt6.3),istjedochdavonauszugehen,dassdieserLernformeinbesondererStellenwertzukommt. schriftorientierter Typus auraler Typus jungentypische Sozialisation informelles Lernen mädchentypische Sozialisation traditionelle Musikpädagogik Europäische Kunstmusiktradition Afroamerikanische Oraltradition multisensualer Typus vielseitige Musik-pädagogik Abb.1.6:LerntypenundSozialisationskontexteDieStudentinnenstehendagegenderschriftbezogenenTraditionnäher:SielernenseltenerautodidaktischaufauralemWeg,eignensieaberebensohäufigMusikeigenständigmitHilfevonNotenanwiedieStudenten.EineVerbindungbeiderLernformenliegtbeidenweiblichenMitgliedernderGruppe»Beides«vor.Wennmandavonausgeht,dassdieseStudentinnendenmultisensualenTypusnachvor-herigerZugehörigkeitzumschriftorientiertenTypusdurchdieEinbindungauralerLernformenerreichthaben,lässtsicherklären,warumsieoffenbarübersehrguteschriftlicheundguteauraleFähigkeitenverfügen.9FürdiemusikalischeEntwicklungsinddiefürdenauralenTypuscharakteris-tischenkommunikativenundimprovisatorischenFähigkeitenebensowihtigwiedastheoretischeWissen,dieanalytischenFähigkeitensowiediereproduktivenLeistungen,diedenschriftorientiertenTypuskennzeichnen.DasHinführenzummultisensualenTypusistdaheralsZielmusikpädagogischerBemühungenanzusehen.WenngleichsicherindividuelleVorliebenfürdasLernenmitbestimmtenSinnen(z.B.HörenoderSehen)bzw.Medien(z.B.NotenoderAufnahmen)bestehen,sollte9WennmanbeiderAnalysederLernwegedieimprovisatorischenFähigkeitenindenMittelpunktstellt,zeigtsicheinähnlicherZusammenhang.UnterdiesemAspekthabeichanderenortseineTeilauswertungderDatenvorgenommen(vgl.Siedenburg2006).Dabeiergabsich,dassesnebeneinerMehrheitnichtoderwenigimprovisierenderFraueneineGruppevonimprovisierendenStudentinnengibt,diesichbesondershäufigeigenständiganhandvonNotenStückeerarbeitethaben,undzwarsowohlimVergleichzudenimprovisierendenMännernalsauchgegenüberdenübrigenFrauen.DieseGruppelerntauchhäufigeralsdieübrigenStudentinnenautodidaktischanhandvonAufnahmen.