224KonsequenzenfürdiemusikpädagogischePraxisSteffen-Wittek(1994a,51)nenntdieEinbeziehungPopulärerMusikindenEle-mentarbereichalswichtigesZielundverweistaufdieVorreiterfunktionfreierundunkonventionellerMusikschulenwiez.B.derOffenenJazzHausSchuleKöln(1994b,63).VorrangigesZielseiesnicht,denGeschmackdesimmerjüngerenPop-Publikumszubedienen,sondernKindernqualifizierteAngebotezumachen:WenndiemusikalischeSozialisationderJüngstennichtganzindieHändevonMini-Playback-ShowsundkommerziellenMusikschulenfallensoll,müssendieAusbildungsstätten,BerufsgruppenundInstitutionenreagierenundsichderThematik»PopuläreMusik«nochmehrundvorallemqualifizierteröffnenalsbisher(Steffen-Wittek1994a,51f.).DieKonsequenzen,dieSteffen-WittekfürdieAusbildungfordert,sindvielerortszwarbereitsangegangenworden,dochbestehthiernachwievorHandlungsbedarf.DievorliegendeUntersuchunghatfürdieMusik-Lehramtsstudierendendargelegt,dassimmernocheinegeschlechtstypischemusikalischePraxisdominantistunddaherauchinnerhalbderStudiengängeMaßnahmenerforderlichsind.DaimFrüherziehung-undGrundausbildungsbereichüberwiegendFrauentätigsind,istesnötig,zunächstdieStudentinnenundLehrerinnenfürdieEinbezie-hungPopulärerMusikundauralerLern-undMusizierformenzuqualifizieren.(vgl.TeilIIIAbschnitt2.3).DiesistdieGrundlagefüreineÜberarbeitungdermusikpäd-agogischenAngeboteimElementarbereich,diedamitauchfürJungenattraktivergemachtwerdenkönnten.WennmanmehrJungenerreicht,ermöglichtdieseinebessereFörderungihrermusikalischenFähigkeiten,dieimKindesalterbesondersbeimSingendurchschnittlichhinterdenenderMädchenzurückbleiben.2.1.2UnterstützungbeiderInstrumentenwahlUmderGeschlechtstypikderInstrumentenwahlentgegenzuwirken,sindspezielleProgrammeerforderlich,dieKindernundElterneinebessereBasisfürihreEntschei-dungliefern.EinigeMusikschulenbietenOrientierungskursean,indenenKinderimLaufeeinesJahresunterschiedlicheInstrumenteoderInstrumentengruppenjeweilsübermehrereWochenausprobierenkönnen,bevorsiesichfüreinInstru-mententscheiden.2DadurchbestehtdieMöglichkeit,dassdieJungenundMädchenEntscheidungeneheraufgrundvonErfahrungenalsvonGeschlechterstereotypenfällen,wenngleichauchhierzahlreicheFaktorendieWahlbeeinflussenkönnenwiez.B.dieVorliebefüreinenLehrerbzw.eineLehrerinoderderWunschnachdemgemeinsamenLernenmitderFreundinoderdemFreund.Wenngezieltgeschlechts-untypischeInstrumentalpädagogInnen(z.B.Trompeten-oderSchlagzeuglehrerinnenundQuerflötenlehrer)einbezogenwerden,kannzusätzlichdiestärkereWirkunggleichgeschlechtlicherVorbilderalsGegengewichtzuherkömmlichenRollenzuschrei-bungenwirken.DerartigeProgrammesindfürdieInstrumentenwahlimfrühenGrundschulaltersinnvoll,dahäufigimAnschlussanFrüherziehungoderGrund-ausbildungmitdemUnterrichtbegonnenwird.SiesolltenjedochauchfürältereKinderangebotenwerden,damitauchsiedieMöglichkeithaben,nochmitdemInstrumentalunterrichtzubeginnen,dasInstrumentnocheinmalzuwechselnoder2Bsp.:MusikschuleFriedberg.