2.1FörderungderVielseitigkeit225einweitereshinzuzunehmen.MancheKinderundJugendlicheverweilensehrlangeineinemUnterrichtsverhältnis,dasnicht(mehr)ihrenBedürfnissenentspricht.3Durch»Schnupperprogramme«könntemanihnenAnstößegeben,dennocheinmaleinanderesInstrumentauszuprobieren.ZudemwerdenvieleInstrumenteaufgrundderkörperlichenVoraussetzungentypischerweisespäterbegonnenundvonMäd-chenmöglicherweiseauchaufgrundihresfrühenEinstiegsseltenerglernt(z.B.Posaune,E-Bass,KontrabassoderTenorsaxophon).AuchausdiesemGrundsolltenMöglichkeitenzumInstrumentenwechselangebotenwerden.DesWeiterengilteszuüberdenken,obdieBlockflötewiebisherdasüblicheEinstiegsinstrumentseinsollte.JungenwerdendurchdiesesInstrumenteherwenigzumInstrumentalspielmotiviert,fürMädchenwirddagegeneinegeschlechtstypischePraxisindieWegegeleitet.WenngleichdieBlockflöteinvielerHinsichtsichergeeignetist–sieistleichttransportabel,kostengünstigundbereitetimAllgemeinenwenigeProblemebeiderTonerzeugung–bringtihrestarkeVerbreitungdochProblememitsich.Daheristeswünschenswert,KindernalternativeoderergänzendeAngebotebereitzustellen.2.1.3FörderungauralerFähigkeitenInstrumentalunterrichtsollteebensowiederschulischeMusikunterrichtzueinemvielseitigenLernenanregen.DazugehörtauchdieVerbindungderverschiedenenKulturtraditionen.DamitkannmanunterschiedlicheLerntypenberücksichtigensowiedenInteressenundBedürfnissenvonMädchenundJungenunterschiedlichersozialerundgeographischerHerkunftbesserentgegenkommen.EinbreitesSpek-trumanStilistikenvonderEuropäischenKunstmusiküberdiePopuläreMusikbiszurMusikderverschiedenenKulturenderWeltistdaherfürdiemusikpädagogischePraxisanzustreben.UmdenSchülerInnenanhanddieserInhaltetatsächlichunter-schiedlicheWegemusikalischenLernensaufzuzeigen,müssenmethodischeKonzepteentwickeltwerden.DiesgiltinsbesonderefürdieEinbeziehungauralenLernens,daschriftorientiertesLerneninderMusikpädagogikeuropäischerTraditioninderRegelohnehinpraktiziertwird.DieseAnforderungenaneinezeitgemäßeMusikpäd-agogiksindnichtnuralsgeschlechtsorientierteMaßnahmenzuverstehen,sondernsollenallgemeindurchmehrVielseitigkeitundDifferenzierungdenindividuellenBedürfnissenderLernendenbesserRechnungtragen.ImBereichdermusikalischenFrüherziehunghatschriftfreiesLernenbereitseinenfestenPlatzgefunden.ImdarananknüpfendenInstrumental-undMusikunterrichtwerdendieauralenFähigkeitenderKinderdagegenoftmalsnurweniggefördert.SiewerdendahernichtweiterentwickeltundvondenKindernselbstleichtalsunwesentlichbetrachtet.Esistdahernotwendig,auraleLern-undPraxisformenimInstrumentalunterrichtfortzuführen.BeiderVermittlungschriftorientiertenMusiklernenssindKonzeptegefordert,dieeineFixierungaufdieseLernformvermeiden.EineschriftbezogeneSozialisation,wie3InderForschungwurdemehrfachaufeinestärkereLehrerorientierungbeiMädchenverwiesen,sodassdiesmöglicherweisebesondersfürMädchengilt.InderBefragungsgruppelässtsichdiesjedochnichtnachweisen(vgl.TeilIIAbschnitt2.5.2.3;s.auchHoffmann2002sowieBastian1991).