226KonsequenzenfürdiemusikpädagogischePraxissiebesondersoftbeiMädchenzufindenist,scheintdieEntwicklungauralerFähig-keitenunterbestimmtenUmständengeradezuzuverhindernundBlockadenbeimfreienSpielmitsichzubringen.EineIdealisierungdesvermeintlich»natürlichen«auralenLernensbeigleichzeitigerAblehnungdesschriftbezogenenLernens,wiesieteilweiseimmusikpädagogischenUmgangmitafrikanischerundafroamerikanischerMusikfestzustellenist,istm.E.jedochebenfallszuvermeiden.Ott(2000,31)bemerktdazu:DieNotenschriftansichistkeinhistorisch-kulturellerSündenfall,derschein-barnatürlicheGegebenheitenmenschlicherKulturproduktionunddamitver-bundeneLernprozessenotwendigverfälscht,verbiegtundschließlichzerstört[...]DasProblemscheintinunsererMusikpädagogiknichtdieNotenschriftselbstzusein,sondernihrfalscherGebrauch.DaheristweitereForschungzurVermittlungvonNotationerforderlich.GrahamundAdams(2003,S.12)schlagenvor,dassImprovisationdemNotenlernenvorausgehensollte:»anybeginninginstrumentalist[...]shouldhaveopportunitiestoexploretheinstrumentandtocopyandimprovisesounds,beforeanylearningbyrote«.AuchinderVermittlungPopulärerMusikbestehteinBedarfnachpädagogischenKonzepten,diesowohldemGegenstandalsauchdenSchülerInnenangemessensind.FürdieMusikafroamerikanischerTraditionwerdeniminstitutionalisiertenRahmenvielfacheuropäischeLehrkonzepteangewendet.UrsachendafürsindsowohldieTraditionendesinstitutionalisiertenMusikunterrichtsalsauchdieTatsache,dassdieAdaptionafroamerikanischer,auralgeprägterMethodenfürdieMusikdidaktiksichnochindenAnfängenbefindet.DerJazzmusikerundJazzpädagogeHalGalper(1993/2000,2)kritisiert,dassoftmalseuropäischeMethodenfürdenImprovisations-unterrichtgewähltwerden,daauraleVermittlungsformenbishernichtausreichendfürdieseZweckeerschlossenwurden.Byembracingneo-Europeanclassicalmethodology,thedevelopmentofatrue,historicallyvalid»jazzmethodology«baseduponAfricanoralteachingconceptshasneverbeendeveloped.DieFolgeist,dassdiejenigen,diewenigininformellenZusammenhängenlernen,auchkeinenZugangzuauralenVermittlungsformenhaben.Daheristeswichtig,dieseMethodenstärkeralsbisherfürdenInstrumentalunterrichtzuerschließen.BezüglichderImprovisationsdidaktiksiehtGalperineinerKombinationbeiderLern-undVermittlungsformeneinengutenWeg:»WesterneducationcanbeusedquitesuccessfullyinconjunctionwithAfricanmethodology.Eachhasitslimitations«(ebd.,3).Dieschriftorientierte»westerneducation«istfürihnvorallemdadurchhilfreich,dasssiemusikalischeAnalyseermöglicht.DennochforderterfürdieVermittlungvonJazzimprovisation:»WesterntheoryandanalysisshouldbetaughtasanadjuncttotheAfricanoraltraditionandnottheotherwayaround«(ebd.).2.1.4AnregungenausderWorkshopszeneMusiklehrkräftesindinderRegelvoneinerbestimmtenArtdesLernensgeprägt.WährendtraditionellAusgebildetemeistschriftorientiertsind,gibtesaufdem