Zusammenfassend zu Hindemith 3 hieß es:
1. Die Praxis des Singens und Spielens bleibt ein Grundmaß der Musik.
2. Musikalisches Handwerk muß gelernt, trainiert und beherrscht werden, damit Musik gespielt werden kann.
3. Das musikalische Handwerk erweitere und begründe sich durch die neue Ordnung des Tonmaterials, durch die neuen Einsichten in der Melodieund Tonsatzlehre. (Das braucht nicht auf Hindemith bezogen zu bleiben, man kann ja weitergreifen.)
4. Das musikalische Bewußtsein ist auf allen Entwicklungsstufen stets so weit zu steigern wie es eben geht.
5. Es ist der Durchbruch von der Sinnesebene zur geistigen immer anzubahnen, um eine vertiefte Auffassung des "Mitfühlens und Mitverstehens" zu erreichen. Praktisch heißt das, es muß geübt und gelernt werden, wie man die Vorgänge in der Musik, vor allem aber ihre Formstrukturen in ihrer inneren Dynamik erfaßt. Der Umgang mit Musik erstrecke sich von der Grundlage des Musizierens auf die Bewußtmachung der Werkmittel einerseits und andererseits auf den Versuch, die Gestalt zu erfassen. Die Musik sucht ihren letzten Sinn im Lobpreis Gottes.

Was kommt alles durch das Orffsche Schulwerk 4 zum Zuge? (Damit wird zugleich ein Verständnis des gesamten Werkes Carl Orffs angebahnt.)
1. Eine Melodik, die vom Kinde her gedacht ist,
2. ein sinnhafter Umgang mit der Sprache,
3. eine Auswahl überlieferter Volksdichtung,
4. eine Klanglichkeit von urtümlicher Prägung,
5. eine körperrhythmische Betätigung,
6. die Improvisation. Das Instrumentarium ermöglicht ein freies Phantasieren. Damit wird in der Musik der Ansatz möglich, der in der Kunsterziehung zu freiem Laienschaffen geführt hat.
7. Das Selberbauen von Instrumenten.

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