- 228 -Sydow, Kurt: Musikpädagogische Beiträge aus drei Jahrzehnten 
  Erste Seite (1) Vorherige Seite (227)Nächste Seite (229) Letzte Seite (248)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 

gedankenschwerer Lyrik. Die Lust am rhythmischen Spiel der Tonfolgen und die Entsprechung durch Wort und Klangsilben steuerte die Unterlegung. Eine erste Aufgabe zur nächsten Übung war gestellt.
Da zwang mich eine Grippe ins Bett. In der unwillkommenen Isoliertheit bastelte ich einen Entschuldigungsvers, der im Seminar - wie mir berichtet wurde - zur Fröhlichkeit beitrug und in Fragen der Wortunterlegung weiterführte. (Kanon 1, s. o.)
Ob in unmittelbarer Zeitfolge oder viel später, das ist mir entfallen, jedoch auf diesen vorgenannten Anstoß hin entstanden meine deutschen Textunterlegungen zu englischen Kanons. Fritz Jöde veröffentlichte "Come follow me" von John Hilton in seiner Kanonsammlung 1 mit dem lehrhaften Vers:

(Jöde:)
Komm doch und folge mir und sing mit mir den Kanon hier.
Höre, wie die Stimmen beide klingen,
achte, wie die dritte gleich beginnt:
Ei, so seht doch alle beide, wie der Kanon uns gelingt.


Götsch seinerseits suchte die Klangidentität zu den englischen Worten "follow" und entsprach mit "Polo, Polo, Polo-näse" 2. Die Verszeile entsprach auch dem Gebrauch als gesungene Musik zum geschrittenen Aufzug. (Freilich geht die Polonaise eigentlich im Dreiertakt!) - Auch meine Fassung "Im Falle, daß..." 3 sucht dem Englischen sprachklanglich ähnlich zu sein. Darüber hinaus bewährte sich der "Orakelspruch" als witzig glossierendes Echo zu mancher Vorlesung, Übung, nach Gesprächen und undurchdringlichen Lebenssituationen.
__________


Erste Seite (1) Vorherige Seite (227)Nächste Seite (229) Letzte Seite (248)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 
- 228 -Sydow, Kurt: Musikpädagogische Beiträge aus drei Jahrzehnten