Vor der Kamera 19 xis bald überwunden. Was bleibt, sind hauptsächlich die strukturellen Beschrän-kungen (bez. Bewegungsfreiheit und Kreide-Tafel), ein etwas anderer Hörerbezug (Fragen aus dem Publikum müssen wiederholt werden, da nur der Lehrende ein Mikrofon trägt) und das Weglassen von Scherzen. Auf der positiven Seite bleibt der zuletzt thematisierte Mehrwert für Studierende und Lehrende. Dieser sollte das ent-scheidende Argument zur Überzeugung von Lehrenden sein.Anmerkungen 1 Eine passende Definition der Reaktivität, die sich auf unseren Kontext übertragen lässt, findet sich z. B. bei Hussy, Schreier und Echterhoff (2009, S.55).2 Primärquellen: 15 Interviews über Vorlesungsaufzeichnungen mit Lehrenden der Universität Osnabrück sowie Evaluationen zur Nutzung der Aufzeichnungen durch Studierende der Universität Osnabrück.3 Zum Phänomen der sozialen Erwünschtheit in der Psychologie vergl. z. B. Bortz und Döring (1995, S.212) oder Fisseni (1997, S.303).4 Bei einer ähnlichen Frage berichten Rust und Krüger (2011), von 92,7 % Antworten des Inhalts » trifft voll zu « .5 Bei Rust und Krüger (2011, S. 237) gaben einige Lehrende positive subjektive Einschätzungen zur Leistungsveränderung an.Literatur Bortz, J. & Döring, N. (1995). Forschungsmethoden und Evaluation für Sozialwissenschaftler (2. Aufl.). Berlin u. a.: Springer.Fisseni, H. J. (1997). Lehrbuch der psychologischen Diagnostik (2. Aufl.). Göttingen u. a.: Hogrefe.Hussy, W., Schreier, M. & Echterhoff, G. (2009). Forschungsmethoden in Psychologie und Sozial-wissenschaft. Berlin u. a.: Springer.Rust, I. & Krüger, M. (2011). Der Mehrwert von Vorlesungsaufzeichnungen als Ergänzungs-angebot zur Präsenzlehre. In T. Köhler & J. Neumann (Hrsg.), Wissensgemeinschaften. Digi-tale Medien – Öffnung und Offenheit in Forschung und Lehre. Münster: Waxmann Verlag.