- 116 -Wollermann, Tobias: Musik und Medium 
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Dem normalen Anwender erscheint das erste Prinzip als das ideale. Fast alle Textverarbeitungsprogramme basieren daher auf diesem Prinzip und ersetzen heute die früher übliche Schreibmaschine. Formatierungsprogramme sind allerdings weniger als Ersatz für eine Schreibmaschine zu betrachten. Vielmehr stehen sie in Konkurrenz zum traditionellen Beruf des Setzers in einer Druckerei. Gerade wenn das Ergebnis der Textverarbeitung Buchdruckqualität erreichen soll, insbesondere bei wissenschaftlichen Texten mit komplexen Schriftzeichen und Formeln etc., wird ein geeignetes Formatierungsprogramm erforderlich sein.

Im Folgenden sollen nun diese zwei Prinzipien anhand von drei exemplarischen Beispielen betrachtet werden. Die Textverarbeitungssoftware der Anwendungen ›Microsoft Office‹ sowie des open-source8

8›Open-source‹ bedeutet, dass der Quellcode einer Software nicht geheim gehalten wird. Hierbei handelt es sich meist um kostenlose Software. Jeder, der sich mit der Programmierung etc. auskennt, kann sich den Quellcode verschaffen und ihn modifizieren.
Pendants ›OpenOffice‹ basieren auf einem WYSIWYG-Editor während LATEX, mit dem die vorliegende Arbeit erstellt wurde, mit einem Formatierungsprogramm arbeitet.

Der Autor ist sich durchaus bewusst, dass noch etliche Anwendungen mehr auf dem Markt existieren. Unter anderem auch kleinere Alternativen9

9Eine ausführliche Darstellung sowie ein Vergleich der erhältlichen Programme findet sich bei [Brors(2002a)] oder [Kurzidim(2004)].
, die z. T. genauso gut oder sogar effektiver arbeiten und zudem weniger kosten, wie z. B. ›papyrus Office‹10
10http://www.papyrus.com (Link vom 5.3.2004).
, ›RagTime privat‹, ›602Pro PC Suite‹, ›SoftMaker Office‹ oder ›SOT Office‹ auf Windows-Ebene11
11Hier existieren/existierten wohl – da am weitesten verbreitet – die meisten unterschiedlichen Anwendungen. Die 1994 sich am Markt behauptenden Anwendungen (vgl. [Möcke(1994a)]) ›Describe 4.0‹, ›StarWriter 1.0‹, ›Ami Pro 3.1‹ sowie die ›Lotus SmartSuite‹ sind heute allerdings kaum noch von Bedeutung.
oder ›KOffice‹, ›Gnome Office‹, oder ›Hancom Office‹ auf der Linux-Ebene12
12Ein ausführlicher Vergleich der 2002 existierenden Office-Pakete für Linux findet sich bei [Brors und Diedrich(2002)].
, wobei die letzten beiden kostenpflichtig sind. Auf der Linux-Ebene dürfte im Moment allerdings auch ›OpenOffice‹ am meisten verbreitet sein. Unter OS/2 und auf dem Apple Macintosh fanden Office-Pakete bis ca. 1994 noch keine weite Verbreitung. Allerdings gab es schon 1994 entsprechende Produkte, die teilweise sogar kompatibel zu den Windows-Pendants waren. Vor allem die Firma Microsoft bemühte sich um Standard-Software für diejenigen, die in heterogenen Netzen arbeiten (müssen).13
13Zu den Bemühungen um plattformübergreifende Office-Anwendungen im Jahr 1994 vgl. [Hüskes(1994d)], [Hüskes(1994e)] sowie [Möcke(1994b)].
Die Pakete ›Microsoft Office‹ bzw. ›OpenOffice‹ sind heute ebenso auch für Apple Macintosh bzw. OS/2 erhältlich.

Mit Blick auf das Thema der vorliegenden Arbeit erscheint es sinnvoll, im Folgenden nur die drei oben bereits genannten Standard-Anwendungen ausführlicher zu beschreiben. Ein Erfassen aller auf dem Markt existierenden Textverarbeitungsprogramme würde den Umfang dieses Abschnitts bei Weitem sprengen. Zudem soll dieser Überblick auch keine allumfassende Beschreibung der Anwendungen liefern. Vielmehr werden einzelne Features dargestellt, die für das Thema ›Digital Music Publishing‹ relevant erscheinen.


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