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Das ›Audio Interchange File Format‹ (AIFF)41

41Die genaue Spezifikation findet sich unter http://www.borg.com/~glatt/tech/aiff.htm (Link vom 31.08.2004).
wurde ursprünglich von Apple Computer Inc. entwickelt. Es handelt sich hierbei um ein Dateiformat, welches der Norm ›EA IFF 85, Standard for Interchange Format Files‹ entspricht. Die IFF-Norm stammt von der Firma ›Electronic Arts‹, die ihren Quellcode sowie die dazugehörige Dokumentation offengelegt hat. Bei einer IFF-Datei handelt es sich um einen Datensatz, in dem nur Daten bzw. Informationen enthalten sind, die unabhängig von speziellen Programmen sind. Falls proprietäre Daten in einer IFF-Datei gespeichert werden müssen, dann darf dies nur auf eine Art und Weise geschehen, die es anderen Programmen ermöglicht, diese zu überspringen. Hierdurch wird eine gewisse Kompatibilität erreicht und Softwareentwickler können Programme erstellen, die Dateien aus anderen Programmen einlesen und weiterverarbeiten können. Zudem wird so der einfache, plattformunabhängige Austausch von Dateien ermöglicht. Eine AIFF-Datei enthält, genau wie WAV, gesampelte Audiodaten, des Weiteren Kanalinformationen, die Auflösung, die Samplerate sowie besondere Bereiche, die von speziellen Anwendungen genutzt werden können, um proprietäre Informationen zu speichern. Die Datei-Erweiterung für den PC ist *.aif.

12.4.2.  Komprimierte Formate

Die Kompression von Audio-Daten erfolgt nach einem Prinzip, dass in ähnlicher Form auch vom menschlichen Gehör angewendet wird. Bevor ein Klang vom menschlichen Bewusstsein wahrgenommen wird, haben Ohr und Gehirn ihn schon auf wesentliche Elemente reduziert. Dabei wird der Klang bzw. das Eingangssignal in der Cochlea und der Hörbahn, das heist im Bereich zwischen Innenohr und Cortex, in Frequenzbereiche42

42Der gesamte Frequenzbereich, den der Mensch wahrnehmen kann, liegt zwischen 20 und 20.000 Herz.
, auch Frequenzbänder genannt, zerlegt und die entsprechende Intensität über die Nervenbahnen an das Gehirn weitergeleitet. Bevor ein Klang bewusst wahrgenommen wird, haben Ohr und Gehirn ihn schon auf seine Kernelemente reduziert. Ähnlich funktioniert auch die psychoakustische Reduktion von Audiodaten. Ein Encoder entscheidet, basierend auf Untersuchungen der menschlichen Hörwahrnehmung, welche Informationen nicht abgespeichert werden müssen. Allerdings mit dem Unterschied, dass hier Blöcke von Samples (bei MP3 z. B. 8ms) in einer nach Frequenzbändern zerlegten Form abgespeichert werden.

Man unterscheidet bei der Kompression zwischen verlustbehafteter und verlustfreier Kompression. Letztere beseitigt nur Redundanzen, also in anderen Bereichen des Signals schon implizit gegebene Informationen. Verlustfreie Kodierverfahren werden überall dort verwendet, wo die Datenmenge digitaler Signale für eine Übertragung oder Speicherung reduziert werden soll, ohne dabei das Signal durch den Kodier- bzw. Dekodiervorgang zu verändern. Das kann u. a. bei der Archivierung von digitalem Audiomaterial (beispielsweise in einem Tonstudio für die Post-Production) der Fall sein. Des Weiteren lässt sich so die Speicherkapazität von digitalen Datenträgern erhöhen. Durch die Verwendung einer verlustfreie Kodierung lässt sich beispielsweise die Spieldauer einer herkömmlichen Audio-CD


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