Das ›Audio Interchange File Format‹
(AIFF)41
wurde ursprünglich von Apple Computer Inc. entwickelt. Es handelt sich hierbei um ein
Dateiformat, welches der Norm ›EA IFF 85, Standard for Interchange Format Files‹
entspricht. Die IFF-Norm stammt von der Firma ›Electronic Arts‹, die ihren Quellcode
sowie die dazugehörige Dokumentation offengelegt hat. Bei einer IFF-Datei handelt es
sich um einen Datensatz, in dem nur Daten bzw. Informationen enthalten sind, die
unabhängig von speziellen Programmen sind. Falls proprietäre Daten in einer IFF-Datei
gespeichert werden müssen, dann darf dies nur auf eine Art und Weise geschehen, die es
anderen Programmen ermöglicht, diese zu überspringen. Hierdurch wird eine
gewisse Kompatibilität erreicht und Softwareentwickler können Programme
erstellen, die Dateien aus anderen Programmen einlesen und weiterverarbeiten
können. Zudem wird so der einfache, plattformunabhängige Austausch von
Dateien ermöglicht. Eine AIFF-Datei enthält, genau wie WAV, gesampelte
Audiodaten, des Weiteren Kanalinformationen, die Auflösung, die Samplerate sowie
besondere Bereiche, die von speziellen Anwendungen genutzt werden können, um
proprietäre Informationen zu speichern. Die Datei-Erweiterung für den PC ist
*.aif.
12.4.2. Komprimierte Formate
Die Kompression von Audio-Daten erfolgt nach einem Prinzip, dass in ähnlicher
Form auch vom menschlichen Gehör angewendet wird. Bevor ein Klang vom
menschlichen Bewusstsein wahrgenommen wird, haben Ohr und Gehirn ihn schon auf
wesentliche Elemente reduziert. Dabei wird der Klang bzw. das Eingangssignal in der
Cochlea und der Hörbahn, das heist im Bereich zwischen Innenohr und Cortex, in
Frequenzbereiche42
Der gesamte Frequenzbereich, den der Mensch wahrnehmen kann, liegt zwischen 20 und 20.000
Herz.
|
,
auch Frequenzbänder genannt, zerlegt und die entsprechende Intensität über die
Nervenbahnen an das Gehirn weitergeleitet. Bevor ein Klang bewusst wahrgenommen
wird, haben Ohr und Gehirn ihn schon auf seine Kernelemente reduziert. Ähnlich
funktioniert auch die psychoakustische Reduktion von Audiodaten. Ein Encoder
entscheidet, basierend auf Untersuchungen der menschlichen Hörwahrnehmung, welche
Informationen nicht abgespeichert werden müssen. Allerdings mit dem Unterschied, dass
hier Blöcke von Samples (bei MP3 z. B. 8ms) in einer nach Frequenzbändern zerlegten
Form abgespeichert werden.
Man unterscheidet bei der Kompression zwischen verlustbehafteter und verlustfreier
Kompression. Letztere beseitigt nur Redundanzen, also in anderen Bereichen des Signals
schon implizit gegebene Informationen. Verlustfreie Kodierverfahren werden überall dort
verwendet, wo die Datenmenge digitaler Signale für eine Übertragung oder Speicherung
reduziert werden soll, ohne dabei das Signal durch den Kodier- bzw. Dekodiervorgang zu
verändern. Das kann u. a. bei der Archivierung von digitalem Audiomaterial
(beispielsweise in einem Tonstudio für die Post-Production) der Fall sein. Des Weiteren
lässt sich so die Speicherkapazität von digitalen Datenträgern erhöhen. Durch die
Verwendung einer verlustfreie Kodierung lässt sich beispielsweise die Spieldauer
einer herkömmlichen Audio-CD |