technisches
Gerät wie z. B. ein Grammophon, ein Schallplattenspieler oder ein CD-Player
vorhanden sein musste. Von daher macht es keinen großen Unterschied, diese
jetzt über ein Handy, einen Palm oder ein Pocket-PC abzuspielen. Gleiches gilt
gilt für Animationen, Film und Video. Beim Buch verhält es sich allerdings
vollkommen anders. Hier war zwar schon immer Technik für die Produktion
notwendig, nicht aber für das eigentliche Lesen. Mit dem Lesen sind, wie im
Eingangszitat des Kapitels 2 von Verena Lüken festgestellt, auch Emotionen verbunden
und diese würden durch die Nutzung eines technischen Gerätes zum Lesen
unterbunden.21
So lässt es sich z. B. schwer vorstellen, die Zeitung am Frühstückstisch oder den Roman am
Strand auf einem Handy, einem Palm oder einem Pocket-PC zu lesen.
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Aus diesem Grund wird das ›gedruckte‹ Buch als solches noch wesentlich länger
existieren als z. B. die klassische Audio-CD.
Allerdings stellt das klassische Buch als solches heute nur noch eine restringierte
Erscheinungsform neben einigen anderen dar. Der inzwischen multimedial gewordene
Content kann auf ganz unterschiedliche Art und Weise dargeboten werden.
Das bedeutet, dass es möglich sein muss, sich partiell nur einzelne Teile des
Contents wie z. B. den reinen Text oder nur Hörbeispiele etc. generieren zu
lassen. Der Nutzer kann sich die von ihm gewünschten Inhalte selbst individuell
zusammenstellen.22
Wie in Abschnitt 16.2 gezeigt wurde, ist die z. B. bei reinen Audio-Informationen bereits
möglich.
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Ein weiterer Aspekt stellt die Qualität des Outputs dar. Je nach Anforderung sollten
sich z. B. Bilder in schwarz/weiß oder in Farbe, Hör- oder Videobeispiel in geringer
oder hoher Qualität, als Datei oder gestreamt anschauen und herunterladen
lassen.
Die Ausgabe des Contents kann in ganz unterschiedlichen Formen geschehen, zum Teil
davon abhängig, in welcher Form bzw. wieweit multimediale Inhalte und Features
benutzt bzw. eingebunden werden.
Bevor auf die eigentlichen Ausgabeformen eingegangen wird, sollen kurz die
unterschiedlichen Stufen der Einbindung und Nutzung multimedialen Contents dargestellt
werden.23
Die erste Stufe stellt das ›Electronic Book‹ dar. Im Gegensatz zur Printausgabe kann
es z. B. nach Stichworten, Abbildungen, Textpassagen etc. durchsucht werden.
Schlagwort- oder Personenregister oder Bildreferenzen im Anhang sind überflüssig
geworden. Zudem können Metadaten über das Buch erfasst und abgespeichert werden.
Die nächste Stufe wäre das ›Hypertext Book‹. Wie der Name schon sagt, ermöglichen
hier Hyperlinks Querverweise auf Kapitel, Textstellen, Fußnoten etc. In gewisser Weise
ist in geringem Umfang ein interaktiver Zugriff auf den Content möglich. Das
›Hypertext Book‹ eignet sich zudem auch für eine nichtserielle Leseform. Im
›Multimedia Book‹ sind außer Grafiken oder Noten noch Animationen, wie z. B. eine
musiksynchrone Notendarstellung etc. oder Video- bzw. Audioinformationen enthalten.
Gerade für die Musik-, Medien, Film- oder Theaterwissenschaften bietet ein
solches Book enorme Vorteile. Die nächste Stufe stellt das ›Internet Book‹
dar. Hier handelt es sich vom Prinzip her auch um ein ›Multimedia Book‹,
allerdings dadurch erweitert, dass der Content nicht auf einem einzigen Server
vorhanden ist, sondern an vielen unterschiedlichen Orten vorgehalten wird.
Er ist zugleich lokal und global verknüpft. Dadurch entstehen auch vernetzte
Präsentations- und Distributionsmöglichkeiten. Zugleich |