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| | | | Homann, RainerDie Partitur als RegiebuchWalter Felsensteins Musiktheater epOs-Music, 180 Seiten, Notenbeispiele Bd. 6 in der Reihe "Beiträge zur Medienästhetik der Musik" hrsg. v. Rolf Großmann und Hartmuth Kinzler Osnabrück 2005ISBN 978-3-923486-44-1 (Buch)ISBN 978-3-923486-28-1 (CD-ROM) | |
Rezension von Meike Albrecht, Wien
Walter Felsenstein (1901-1975) war von 1947 bis 1975 Intendant und
Chefregisseur der Komischen Oper in Berlin und galt als Begründer des
realistischen Musiktheaters und auch der zugrunde liegenden Theorie.
Nach seiner Auffassung lässt sich durch die Musik jegliche Intention eines
Stückes begreifen, jede Note und jeder Hinweis in einer Partitur gäben
genügenden Aufschluss.
Rainer Homann stellt das Wirken Felsensteins anhand ausgewählter
Musiktheaterproduktionen dar. Umfassend werden hierbei die Inszenierungen
„Othello“, „Hoffmanns Erzählungen“ und „Ritter Blaubart“ behandelt sowie
Janáčeks „Das schlaue Füchslein“ und Verdis „La Traviata“. Sein Augenmerk
gilt dabei vor allem der Frage, wie Felsenstein die Transformation einer
musikalischen Figur in eine szenische Darstellung realisierte.
Zudem beleuchtet Homann darüber hinaus Felsensteins theaterästhetische
Positionen mit einem analytischen Blick auf seinen Humanismus- und
Realismusbegriff wie auch sein Verhältnis zum Sozialistischen Realismus
und strebt desweiteren einen interessanten Vergleich zu Bertolt Brechts
Theaterverständnis an.
Mit seinem Buch hat Rainer Homann einen ersten wichtigen Schritt getan,
die heute weitgehend in Vergessenheit geratene Arbeit von Walter Felsenstein
in den musik- und kulturwissenschaftlichen Diskurs aufzunehmen und ihr die
gebührende Anerkennung zukommen zu lassen.
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