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- 12 - aus: Batya Gur, Das Lied der Könige


»Wie konnte es seine Absicht sein?« sagte Balilati fast mitleidig. »Er dachte, er würde die Sache selbst herausbringen. Er wußte ja nicht, daß jemand ihn deshalb einen Kopf kürzer machen würde.«

»Das war der Grund?!« Isi Maschiach schreckte zurück, sah sich um. »Deshalb?! Wer?!«

»Theoretisch könnten Sie es gewesen sein«, rief Balilati in Erinnerung.

Isi Maschiach sah ihn mit Unverständnis an. »Ich wußte gar nichts davon... Er hat mir gar nichts gesagt... Ich...«

»So etwas ist schon vorgekommen«, sagte Balilati. »Schon für viel weniger als das.«

»Aber ich wußte gar nichts davon!«

Niemand sagte ein Wort.

»Ich will sie nicht mehr sehen«, flüsterte Isi Maschiach. »Ich will sie nicht anfassen.«

Balilati legte den Kopf auf die Seite. »Sie müssen sie ja nicht zu Geld machen«, sagte er mit betonter Trockenheit. »Ich verspreche Ihnen, daß Sie später alles bekommen. Millionen sind Millionen, daran gibt es nichts zu rütteln. Auf jeden Fall, da Sie der Erbe sind, könnten Sie Ihre Äußerungen schriftlich formulieren? Ein Protokoll schreiben? Alles, was Sie hier erklärt haben, niederschreiben und unterschreiben?« fragte Balilati.

Isi Maschiach nickte unglücklich. »Ich habe Gabriel nicht getötet«, sagte er, als er an der Tür stand. »Ich wußte nichts von der Handschrift. Ich war nicht einmal in dem Gebäude.«

»Sie haben am Lügendetektor Falschaussagen gemacht«, rief Balilati in Erinnerung.

»Aber ich habe Gabi nicht umgebracht«, flehte er.

»Wenn Sie es nicht waren«, sagte Balilati und öffnete die Tür, »dann müssen Sie in unserer Nähe bleiben. Denn Ihr Leben ist nicht mehr sicher, nachdem Sie über diese Dinge Bescheid wissen.«

»Und Nita? Hat Nita etwas damit zu tun?« fragte Isi Maschiach Michael schockiert im Flur.

»Und ich will jetzt auch«, sagte Balilati, als sie schon im Auto saßen, »einen zusätzlichen Sachverständigen von der Spurensicherung verständigen. Selbst wenn wir die Expertise aus Holland finden. Lagen solche Dokumente nicht separat im Safe?«

»Man hätte sie auf einer Bank im Ausland deponieren können«, sagte Michael.

»Aber er hat das Land nicht verlassen, seit sein Vater...«, sagte Balilati.

»Vielleicht haben sie die Papiere dort gelassen, und er hat sie noch nicht abgeholt... Was ist denn?«

Michael drehte sich um.

Isi Maschiach sah sie an, kreidebleich, als ob er plötzlich etwas begriff, das ihn dazu brachte, mit zittriger Stimme zu sagen: »Halten Sie schnell an.« Er hielt sich beide Hände vor den Mund. Ja'ir beeilte sich die Hintertür aufzumachen und fuchtelte mit den Händen, um eine Frau zu vertreiben, die stehenblieb und entsetzt Isi Maschiach fixierte, der sich am Straßenrand der Yafo-Straße erbrach.


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