3.3. Jeunesses Musicales – Arbeitsgemeinschaft Jugendorchester
Die zweite Dachorganisation der Bundesrepublik im Bereich Laiensinfonieorchester ist –
wie der Name ›Arbeitsgemeinschaft Jugendorchester‹ schon sagt – ausschließlich auf
Jugendorchester gerichtet und in der Jeunesses Musicales Deutschland e.V. (JM) mit Sitz
in Weikersheim beheimatet. Die JM ist die deutsche Sektion der ›Fédération
Internationale des Jeunesses Musicales‹ (mit Sitz in Brüssel). Ihr Aufgabenspektrum
richtet sich auf die fachpraktische »Förderung des Laienmusizierens in der
Jugend«.29
29 »Landesjugendorchester NW, Instrumentalkurse im Anschluß an die Wettbewerbe
›Jugend musiziert‹, [. . .] Fachverband der deutschen Jugendorchester (Beratung und
Hilfestellung bei organisatorischen, finanziellen, fachlichen und pädagogischen Fragen)
[. . .] Alle Aufgabenbereiche werden auf nationaler Ebene ebenso wie im internationalen
Austausch mit den Mitgliedsländern der Jeunesses Musicales wahrgenommen.«
(MUSIK-ALMANACH 1996/97, S. 217f.)
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In diesem
Rahmen spielt die Arbeitsgemeinschaft Jugendorchester – AGJO – eine zunehmend herausragende
Rolle.30
30 »Die AGJO, das hat sich eigentlich erst in letzter Zeit herausgestellt, ist das wichtigste
Standbein der JM, weil man eingesehen hat, die über 200 Mitgliedsorchester sind die
Basis dieser Jugendarbeit, weil man da speziell nun Mitglieder hat, an die man
herankommt, und die man in die Maßnahmen einbinden kann.« (KINDT, FB
4.)
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Die Zahl der Mitgliedsorchester in der AGJO wird im MUSIK-ALMANACH mit
200 Ensembles und 7000 jugendlichen Instrumentalisten angegeben. Darunter
befinden sich jedoch ebenso Landes- und Bundesjugendorchester wie »andere
überregionale, regionale und institutseigene Ensembles aus dem schulischen und
außerschulischen Bereich, darunter auch Spezialensembles z.B. für Neue Musik und
Jazz«.31
Eine enge Verbindung, zuweilen in Personalunion einzelner Amtsträger, besteht somit vor
allem zum VDS (Verband Deutscher Schulmusiker) und zum VdM (Verband deutscher
Musikschulen).
Die Klientel von BDLO und AGJO ist somit recht deutlich gegeneinander abgegrenzt,
allein im Bereich der Universitätsorchester gibt es aufgrund individueller Altersstrukturen
Zugehörigkeiten zu dem einen oder zu dem anderen Verband, auch einige potentielle
Mitglieder der AGJO finden sich beim BDLO. Orchestervereinigungen mit überwiegend
älteren Teilnehmern sind dagegen nicht in der AGJO zu finden. Es existiert von der
AGJO ein ›Handbuch Jugendorchester‹, das 1989 verfaßt und als Loseblattsammlung
»Jugendorchesterleitern als umfangreiches Hilfsmittel für ihre tägliche Arbeit an die
Hand«32
gegeben wurde. Es enthält praktische Hinweise zu den Bereichen Noten – Urheberrecht –
Vereinswesen – Steuern – Arbeitsrecht – Haftung/Versicherung – Finanzierung –
Werbung. Des weiteren bietet die JM Fortbildungsmaßnahmen im dirigentischen sowie im
verwaltungstechnischen Spektrum an, die für künstlerische und organisatorische Leiter
aller Laiensinfonieorchester gleichermaßen interessant sein dürften. Der pädagogische
Hintergrund ist jedoch ausdrücklich schul- und jugendorientiert.
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