- 10 -Behrendt, Frauke: Handymusik 
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sowie teilweise auch schon mit dem eigenen Gerät individuell bearbeitet werden. Neben der Funktionalität des digitalen Klangaufzeichners ist in vielen Handys auch ein traditionelles Stereo-FM-Radio sowie ein MP3-Player eingebaut. Nicht jedes Handymodell hat alle genannten Audiofunktionen, die Kombination variiert je nach Zielgruppe. Die Klingeltöne werden über kleine Lautsprecher an der Ober- oder Außenseite des Mobiltelefons ausgegeben. Es gibt keine detaillierten Angaben zur maximalen Lautstärke eines Handys, sie sind aber nicht zu überhören. Die technische Entwicklung der Mobiltelefone schreitet auch im Audiobereich schnell voran und potentiell werden Handys bald alle Audiofähigkeiten eines Computers haben.

Im Speicher eines Handys finden sich schon beim Kauf viele verschiedene Klingeltöne zur Auswahl. Zusätzliche Klingeltöne können über ein Datenkabel vom Computer auf das Gerät übertragen werden oder als Text- oder Multimedianachricht3

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Zum Beispiel MMS, Multi Messaging Service
an das Handy gesendet werden. Diese Nachrichten erhält man indem man eine kostenpflichtige Telefonnummer anruft oder eine SMS an diese sendet und die gewünschten Töne4
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Das Verfahren funktioniert analog bei Logos für das Handydisplay.
bestellt. Der gewünschte Klingelton wird dann zum Beispiel per SMS zugestellt. Die Bezahlung erfolgt über die Telefonrechnung. Wahlweise kann man die neuen Klingeltöne auch aus dem Internet beziehen, in dem man sich (beispielsweise auf der Webseite des Handyherstellers oder Mobilfunkbetreibers) sogenannte ›credits‹ kauft,5
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Bei einem neuen Handyvertrag ist fast immer ein Startguthaben an ›credits‹ dabei, um den Service zu bewerben.
sich auf der Webseite Klingeltöne aussucht, sowie seine Handynummer angibt. Per SMS wird dann ein Code zugestellt, den man auf der Webseite wieder eingeben muss, damit dann die gewünschten Töne gegen Bezahlung mit den ›credits‹ per SMS auf das Handy gesendet werden. Klingeltöne können nicht von einem zum anderen Handy versendet werden, also nicht wie bei einer Email im Anhang zusammen mit einer Textnachricht verbreitet werden. Um den Markt für Klingeltöne nicht zu gefährden, ist diese Funktionalität in der Handysoftware nicht enthalten.

Handys werden zwar hauptsächlich für den Konsum von Musik (momentan hauptsächlich in Form von Klingeltönen) genutzt, aber sie können auch zur Produktion von Musik verwendet werden, da sie ein Ein- und Ausgabemedium sind: Klingeltöne können selbst komponiert werden. Auf dem Computer kann entweder mit spezieller Software des Herstellers für sein Klingeltonformat gearbeitet werden oder beliebige Audiosoftware für die anderen Dateiformate genutzt werden. Auf dem Handy selbst gibt es auch Programme zum Komponieren von Klingeltönen. Diese werden bisher ausschließlich vom Hersteller angeboten und haben so benutzerunfreundlichen Interfaces, dass sie selten genutzt werden.6

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Das Komponieren von Klingeltönen wird von den Herstellern und Mobilfunkbetreibern nicht sehr gefördert, da sie alle an deren Verkauf interessiert sind.
Neben diesen lautstarken Anrufsignalisierungen gibt es noch eine (fast) lautlose Variante: den Vibrationsalarm. Statt zu klingeln vibriert das Handy, und wenn es nah genug am Körper getragen wird, etwa in der Hosen- oder Jackentasche, spürt man einen eingehenden Anruf.7
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Lucy Cimbell hat dieses Phänomen mit ihrem Werk VIP (Vibrating Internal Pager) thematisiert. Vgl.: Dodson, Sean: Art with a message. In: The Guardian, http://www.guardian.co.uk/internetnews/story/0,7369,474665,00.html, 19.04.2001 (Stand 08.08.2003)

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