- 12 -Behrendt, Frauke: Handymusik 
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populären Musikstückes macht diese Kategorie so beliebt. Die Anbieter von Klingeltönen fördern sie, da sie von der Schnelllebigkeit der Hits profitieren. Die dritte Klingeltonkategorie bilden eigens für das Handy komponierte Melodien. Sie können selbst komponiert oder, wie alle anderen, fertig bezogen werden. Dies ist eigentlich musikwissenschaftlich die interessanteste Kategorie, da sie diejenige ist, die speziell für das Handy gedachte Klänge umfasst und nicht nur Bestehendes imitiert.11
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Bei der Recherche ist aufgefallen, dass bisher weder untersucht wurde, welche Form diese Klingeltöne haben, noch wie sie sich entwickelt und von den beiden vorgenannten Kategorien emanzipiert haben. Jean Hasse ist eine der ersten Klingelton-Komponistinnen, die mit ihren Werken großen, auch kommerziellen Erfolg hat. [Vgl. Leslie, Robert: My Job In Kent . . .   ring-tone composer. Webseite des BBC, http://www.bbc.co.uk/kent/your_space/jobs/ring_tones.shtml (Stand 08.08.2003)]

Viele der frühen Handyklingeltöne aus der Zeit, als es noch nicht so viel Auswahl an Klingelsounds gab, waren sehr bekannt und einem bestimmten Hersteller zuordenbar. Mittlerweile ist die Auswahl so groß geworden, dass es kaum noch allgemein bekannte Klingeltöne gibt.

3.3.  Popkultur der Klingeltöne

Wie groß der Markt für – und damit die Nachfrage nach – Klingeltöne(n) ist, wird anhand einiger Zahlen und Fakten deutlich.12

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Vgl. McKay, Niall: Mobile Music – Giving Vendors New Hope. In: The Feature. It’s all about the mobile Internet, http://www.thefeature.com/, 18.11.2002 (Stand 08.08.2003)
Im Jahr 2002 gingen in Japan mit über 7 Millionen Yen (mehr als 50.000 Euro) fast doppelt so viele Copyright-Zahlungen als im Vorjahr an Musiker, deren Lieder als Klingelton genutzt wurden. Seit 1999 hat sich die dafür ausgegebene Summe mehr als verzwanzigfacht.13
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N. N.: Cellphone ring tones drum up 7 billion in copyright fees. The Asahi Shimbun: Japanisches News Portal, http://www.asahi.com/english/business/K2003052200325.html, 22.05.2003 (Stand 08.08.2003)
Europäische Handynutzer gaben im Jahr 2000 etwa fünf Dollar für Klingeltöne aus, was die Gesamtsumme von 1,45 Milliarden US-Dollar für dieses Jahr ergab.14
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N. N.: Boomender Markt für Handy-Klingeltöne. Webseite GSMBOX, http://de.gsmbox.com/news/mobile_news/all/41160.gsmbox, 14.05.2001 (Stand 08.08.2003)
Die Unterhaltungsindustrie hat schnell reagiert und sieht – nach der durch eigenes Verschulden dadurch entgangenen Chance den Internetmarkt zu nutzen – in dem Geschäft mit Klingeltönen eine neue Ansatzmöglichkeit, um in den virtuellen Markt einzusteigen.15
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Der Verkauf von Klingeltönen kann als Testlauf für den geplanten »M-commerce« angesehen werden, bei dem das Einkaufen mit dem Handy den »E-Commerce«, das Einkaufen über das Internet ablösen soll. Jedem Handybesitzer kann über eine erste unveränderliche auf dem Handy gespeicherte weltweit einmalige Nummer, und eine zweite ebensolche auf der in das Gerät eingelegten SIM-Karte (Speicherkarte des Mobilfunkbetreibers für die wichtigsten Daten), eindeutig identifiziert werden. Beim gewählten Netzbetreiber ist den Nummern sowohl die Telefonnummer des Kunden als auch dessen persönliche Daten zugeordnet, damit der richtigen Person die richtigen Telefonate und Dienste über die Telefonrechnung abgebucht werden. Es ist auch angedacht, dass die Kreditkarte vom Handy abgelöst wird und das Verlassen eines Geschäftes mit dem Handy in der Tasche genügt, um die gewählten Produkte zu zahlen. Eine elektronische Barriere addiert automatisch die Preise der mit funkenden SmartChips statt Barcodes ausgestatteten Produkte. Dieser Betrag wird an das Mobiltelefon übermittelt und von der Handyrechnung abgezogen. [Vgl. Dworschak, Manfred: Verräterische Etiketten. In: Der Spiegel, Heft 31/2003]
Diese Hoffnung scheint berechtigt, denn der mobile Markt

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