- 63 -Behrendt, Frauke: Handymusik 
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für die Plattform Mobiltelefon. Als Nanoloop im Jahr 2001 von Wittchow entwickelt wurde, gab es allerdings erst wenige Handys, die JAVA-fähig waren: Es handelte sich um japanische Geräte, die den sogenannten i-mode-Standard176
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i-mode ist ein paketbasierter Service für Mobiltelefone der japanischen Firma NTT DoCoMo. Das propriätere System bietet Internet, e-mail, Spiele und vieles mehr.
unterstützten. Daher wurde das Programm für diese speziellen japanischen ›mobile devices‹ geschrieben. Inzwischen läuft auch auf aktuellen, europäischen Handys JAVA; und die Möglichkeit, zusätzliche Programme über i-mode oder andere Dienste auf das Mobiltelefon zu übertragen, ist mittlerweile ebenfalls Standard. Deshalb ist zu hoffen, dass Nanoloop auch bald für in Deutschland verbreitete Handys verfügbar sein wird. Ein Vorteil von JAVA ist, dass ein fertiges Programm ohne zu großen Aufwand auf neue oder andere Plattformen portiert werden kann (wobei aber die unterschiedlichen Interfaces der verschiedenen Handymodelle zu bedenken sind). Das von Wittchow entwickelte Programm wurde kompiliert und auf einem Server abgelegt, von dem der Nutzer es dann per i-mode abrufen kann (ähnlich wie bei Klingeltönen). Anschließend wird es auf dem Gerät installiert und kann wie andere Programme (zum Beispiel Terminplaner, Rechner, Spiele) auf dem Handy aufgerufen und genutzt werden.177
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Vgl. Hauer, Marcus: minimal house fürs Mobile. Nanoloop steigt vom Gameboy aufs Handy um. In: de:bug 52,
http://www.de-bug.de/cgi-bin/debug.pl?what=show\&part=texte\&ID=2144
(Stand 08.08.2003)



Abb. 5.18: So kommt Nanoloop auf das Handy


Nanoloop nutzt zur Klangerzeugung den eingebauten 16-stimmigen Stereo-FM Synthesizer der japanischen Handys, der eigentlich für die Erzeugung von Klingeltönen zuständig ist. Das Programm verfügt über drei verschiene Möglichkeiten der Klangerzeugung. Erstens können Sounds abgespielt werden, die in einem MIDI-ähnlichen Format mit vorgegebenen Standard-Instrumenten abgespeichert sind. Zweitens kann der eingebaute Synthesizer direkt gesteuert werden und drittens können kleine Samples abgespielt werden.178

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Vgl. Hauer 2001
Die produzierten Klänge liegen (wie Klingeltöne) in Form von Loops vor. Bei der Entwicklung von Nanoloop traten verschiedene technische Probleme auf, da die genutzten Telefone noch nicht streamingfähig waren. Deshalb mussten die Klänge eines Loops bei jedem Durchlauf von neuem als Datei geschrieben und dann neu geladen werden. Bei den langsameren

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