- 69 -Behrendt, Frauke: Handymusik 
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Spiele immer besser und immer mehr geworden, heute sind sie ungefähr mit denen eines Gameboys zu vergleichen. Aber anders als beim Gameboy spielen nicht (fast) nur Kinder damit, sondern ein Großteil der Mobiltelefonbesitzer jüngeren und mittleren Alters. Spannend wird die Entwicklung an dem Punkt, an dem das Handy nicht mehr nur als Gameboy-Ersatz genutzt wird, sondern Spiele entwickelt werden, die mit allen Qualitäten des Handys arbeiten. Einige Elemente des bei der Beschreibung von Nanoloop skizzierten Ausblicks in die Zukunft des mobilen Musizierens lassen sich bei solchen Handyspielen schon beobachten. Die Bereiche Computerspiele und Medienkunst nähern sich zunehmend aneinander an. Das kann man unter anderem daran erkennen, dass alle im Folgenden beschriebenen Spiele auf Medienkunstfestivals präsentiert wurden. Projekte an der Schnittstelle zwischen Handymusik und Handyspielen versprechen spannend zu werden. Sie nutzen das Handy als digitales, vernetztes und mobiles Gerät.

Bereits in der Einleitung erwähnt wurde das Spiel Blinkenlights, bei dem zwei Personen mit Hilfe ihrer Handys auf den Fenstern eines Hochhauses gegeneinander Pong spielen können. Das Projekt vom ChaosComputerClub wurde auf der transmediale 2.0 vorgestellt.200

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Vgl. Goldman, The Art of Mobile Phones, 2002
Auf der Ars Electronica 2003 finden sich unter den Preisträgern201
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Vgl. Webseite Prix Ars Electronica, http://www.aec.at/en/prix/winners2003.asp (Stand 08.08.2003)
gleich zwei Projekte, die eigentlich einer Kategorie ›Wireless games‹ oder Handyspiele zugeordnet werden müssten: Can You see me now? und Node Runner.

Bei Node Runner treten zwei Mannschaften gegeneinander an, um innerhalb eines festgelegten Zeitraumes (zum Beispiel zwei Stunden) möglichst viele offene kabellose Netzwerk-Knoten (WLAN) zu finden. Als Beweis muss von jedem gefundenen Netz aus ein dort aufgenommenes Foto an das Hauptquartier von Node Runner gesendet werden. Die Spieler werden mit einem i.Book und einer Digitalkamera ausgerüstet. Seit der ersten Durchführung gibt es eine Dokumentation auf der Webseite, die dazu einladen soll, selbst urbane kabellose Spiele zu initiieren.202

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Vgl. Webseite des Projekts, http://www.noderunner.com (Stand 08.08.2003)

Can You see me now? der Gruppe Blast Theory ist eine moderne Variante des Spiels Schnitzeljagd, das mit Hilfe moderner Kommunikationstechnologien in einer realen Stadt stattfindet: Die eine Mannschaft versteckt sich, die andere sucht sie. Den Teil der Stadt, in dem das Spiel stattfindet, gibt es als realen Ort und zusätzlich auf den Displays aller Mitspieler als virtuellen Stadtplan, auf dem alle Teilnehmer als Avatare zu sehen sind. Die eine Mannschaft bewegt sich, ausgestattet mit ›mobile devices‹, in der Stadt umher um die Spieler der anderen Mannschaft aufzuspüren. Diese sitzen als Online-Spieler an Rechnern und halten sich im virtuellen Raum versteckt. Das Spiel ist für einen dieser Spieler vorbei, wenn er von einem mobilen Spieler entdeckt wurde.203

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Vgl. Webseite des Projektes, http://www.canyouseemenow.co.uk/ (08.08.2003)
Das von der schwedischen Handyspiele-Firma It’s alive entwickelte gleichnamige Spiel It’s alive204
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Vgl. Pascual, Anne: alle mit allen. de:bug 52, 11.2001
simuliert einen Angriff feindlicher Aliens. Jeder Mitspieler bewegt sich frei in seiner Stadt, mit dem Ziel die Aliens in Person der anderen Spieler zu finden und ›abzuschießen‹. Das funktioniert mit Hilfe des Mobiltelefons, auf dem die Spieler einen reduzierten Plan

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