- 156 -Curwen, John Spencer: Schulmusik im Ausland 
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und die Schüler schrieben die Noten in kleine Musikhefte, die jeder hatte. Das Solfège bestand
aus sechzehn Takten in C von dieser Art:

Das rhythmische Muster war in jedem Takt gleich; es gab da keine Varianten. Als die Jungen
die Übung aufgeschrieben hatten, sagten sie die Noten im richtigen Zeitmaß und gaben den
Grundschlag mit der rechten Hand an. Die Noten wurden mit Sol-fa Namen, sol, mi, fa usw,
benannt. Dann sangen sie das Solfege sehr unsicher. Aber vorher wurden ihre Ohren
eingestimmt: durch das Auf- und Abwärtssingen der C-Leiter auf Sol-fa Silben und des Tonika
Akkordes in gleicher Art. Ein einfacher zweistimmiger Satz von Abt, <129> "Le Chamois",
den die Jungen schon bei früherer Gelegenheit in ihr Notenheft geschrieben hatten, wurde nun
zur Hand genommen. Er bestand aus sechzehn Takten dieser Art:-

Die Stimmen bewegen sich zusammen, meistens in Terzen. Die Jungen solfeggierten es erst
zweistimmig, aber der Vortrag war nicht zufriedenstellend; der Lehrer ließ die Altisten links
neben sich an der Wand stehen, die Soprane blieben an ihren Tischen zu seiner Rechten sitzen.
Die beiden Stimmen solfeggierten jetzt zusammen; dann die Altisten allein, dann beide Stimmen
mit Text. Der Lehrer hatte drei einfache zweistimmige Lieder auf einen Bogen Papier
geschrieben, dieses war eins davon. Ich bemerkte, daß alle drei in C standen. Die Wirkung
war weich und sanft, - eher ein Ergebnis des Lesens als des Singens. - Es gab keinen Versuch
der Interpretation oder der Ausdrucksgestaltung. Die Jungen sahen auf die Noten und sangen
sie behutsam ab.


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