NACHBEMERKUNGEN

I

Die vorliegende Übersetzung dient einer ersten Information über diese fachgeschichtlich nahezu
unbekannt gebliebene Quelle. Weitergehende textkritische Untersuchungen setzen
selbstverständlich die Kenntnis des englischen Originals voraus, zumal es sich als unmöglich
erwies, die verschiedenen Verständnisschichten in einen fortlaufenden und lesbaren Text zu
integrieren. Vereinfacht gesagt, liegen folgende Schichten vor:

1. John Spencer Curwens Stundenprotokolle, die über einen Zeitraum von fast zwei
Jahrzehnten vor der Jahrhundertwende entstanden, enthalten nicht nur wechselnde
Beobachtungsschwerpunkte, sie variieren auch nach Vokabular und Diktion. Curwen hatte
seine Texte während oder unmittelbar nach jeder seiner Reisen zusammengestellt und den
Solfaisten mitgeteilt. Bei der Zusammenfassung in Buchform (1901) verzichtete Curwen auf die
Vereinheitlichung der Textgestaltung.

2. Curwen notiert aus der Sicht eines überzeugten Methodenvertreters. Ensprechend stellt er
sich als Leser seiner Berichte Lehrer vor, die Tonic Sol-fa praktizieren.

3. Wenn Curwen seine Beobachtungen in Vorstellungen und Begriffen des englischen
Schulwesens im ausgehenden 19.Jahrhundert formuliert, so ist dieses zugleich primärer
Bezugspunkt für den heutigen Leser des englischen Originals.

4. Dagegen legt eine Übersetzung gelegentlich den Wechsel des Bezugspunktes nahe: die
genaue Übertragung des englischen Originals führt häufig zu Begriffen, die in Deutschland
terminologisch abweichend besetzt waren und teilweise noch sind. Für den heutigen Leser, der
mit fachgeschichtlichen Situationen vor der Jahrhundertwende weniger vertraut ist, kann mit der
Beseitigung eines doppelten Rückbezuges über deutsche und englische Begriffe das
unmittelbare Textverständnis erleichtert werden.