- 122 -Enders, Bernd / Stange-Elbe, Joachim (Hrsg.): Global Village - Global Brain - Global Music 
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hinein, man hört Musik, aber man muß nicht physisch anwesend sein, es gibt keine lokale Gebundenheit mehr, sondern der globale Zugriff, in realtime oder über eine Konserve, wird jederzeit und praktisch überall (per Telephon, Funk oder Satellit) ermöglicht.

Die Präsentation einer digitalen Information kann darüber hinaus flexibler gehandhabt werden: während ein gedruckter Text meist in einer ganz bestimmten Form vorliegt, sozusagen einzigartig dargeboten wird, können digitalisierte Texte relativ einfach in verschiedene Formate gebracht oder sogar in verschiedener Weise der sinnlichen Wahrnehmung angeboten werden; z. B. ließe es sich einrichten, daß ein Text in verschiedenen Schriftgrößen, Farben und unterschiedlichen graphischen Umgebungen dargeboten oder von einer künstlichen Stimme vorgelesen oder in Blindenschrift konvertiert wird u. a. m. Die Statik des gedruckten Buches (oder der Schallplatte oder des Videobandes) wird abgelöst von der potentiellen Dynamik der digital codierten Information.

Die Konvergenz der (digitalen) Mediensysteme

Vergleichen wir herkömmliche (analoge) Medientechnologien mit den neuesten digitalen Entwicklungen, dann lassen sich Unterschiede der Funktionalität ausmachen, die sich auf den Informationsaustausch in einer modernen Mediengesellschaft nachhaltig auswirken:

Die herkömmlichen, ursprünglich ausschließlich analogen Informations- und Kommunikationssysteme, also die diversen Medientechnologien, konnten Informationen

  • speichern (Audio, Video),
  • vervielfältigen (Radio, Fernsehen, Schallplatte, Tonband usw.),
  • verteilen (per Funk – live oder Konserve, per Medienvertrieb – nur Konserve, in Realtime, in beide Richtungen, per Telephon).

Neue Medientechnologien, nunmehr durchweg digital funktionierend, verarbeiten alle diese Informationstypen gleichermaßen, ohne an einen bestimmten Datenträger gebunden zu sein. Es kommt lediglich auf die Informationsmenge (Frage der Kapazität und der Transferrate bzw. -geschwindigkeit) und die gewünschten oder jeweils sinnvollen Formaten an. Eine Datenkopie ist relativ rasch und einfach und vor allem ohne jeden Qualitätsverlust möglich (jedenfalls wenn darauf Wert gelegt wird).

Zur Zeit haben wir es mit einer geradezu unglaublich folgenschweren Konvergenz der Mediensysteme zu tun, die Mediensysteme verschmelzen mehr und mehr miteinander, sie konvergieren in technischer, industrieller und funktionaler Hinsicht:

Technische Konvergenz

Die Digitalisierung der verschiedenen Informationstypen verändert die historisch gewachsene Welt der Träger- und Übertragungsmedien, die nicht mehr auf eine bestimmte Informationsstruktur (z. B. Schallplatte) zugeschnitten sein müssen. Moderne Informationsträger wie eine DVD integrieren alle (digitalen) Datenformate


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