- 124 -Enders, Bernd / Stange-Elbe, Joachim (Hrsg.): Global Village - Global Brain - Global Music 
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schaft, die durch die verschiedenen Konvergenzen bewirkt werden, gelten natürlich, z. T. noch in einem stärkeren Maße, für die musikbezogene Medienlandschaft respektive für das musikspezifische Publikationswesen, denn Musik wird ja nicht nur gehört, sondern Musik wird in vielfacher Hinsicht thematisiert und reflektiert, sei es unter musikwissenschaftlichen, musikpädagogischen, musikpolitischen, kommerziellen, juristischen oder journalistischen Vorzeichen.

Neue Methoden der Wissensrepräsentation

Es gilt nun zu überlegen, wie Wissen über Musik in Zukunft erfaßt, gespeichert und verbreitet werden wird. Daher wäre als erstes zu fragen:

Welche Möglichkeiten der Informationsverarbeitung ergeben sich mit digitalen Medien?

1. Zunächst können beliebige Texte in unterschiedlichen Formaten, Schrifttypen und -größen, Farben, Schreibrichtungen erfaßt und verarbeitet werden. Über die statische Präsentation (etwa beim Ausdruck auf Papier) eröffnen sich darüber hinaus dynamische Darstellungs- und Zugriffsformen (auf Bildschirmen), die vom einfachen Fließtext oder optischen Effekten (z. B. animierte Wörter) bis hin zu verknüpfen Textinhalten (Links, Referenzen, Hypertexte zum nichtsequentiellen, selektierenden Lesen) und profilabhängiger Auswahl von Themen (z. B. automatische Auswahl von themenverwandten Bücher nach Analyse des Nutzerverhaltens) reichen.

2. Illustrationen aller Art lassen sich einsetzen: natürlich statische Bilder (kostengünstig auch in Farbe), Noten aller Art, Partituren, eingescannte Handschriften, Icons zur Bedienerführung, erläuternde Diagramme usw., aber eben auch dynamische Illustrationen, also Animationen (z. B. die typische Schrittfolge eines Tanzes, die Funktionsweise eines Lautsprechers, die Entstehung einer Schwingung), bewegte Icons, veränderliche Diagramme, animierte Explosionszeichnungen.

3. Beliebige Klanginformationen können als Audiodateien (Musik, Sprache, Geräusche, Signale, Tunes) oder als MIDI-Daten (eventuell in Kombination mit Noten oder Performance-Signalen) integriert werden, natürlich auch in multimedialer Verknüpfung mit dynamischen Texten, Animationen und Partituren. Z. B. ist es möglich, Partiturseiten synchron zur erklingenden Musik (automatisch) umzublättern.5

5
Siehe z. B. www.epos.uni-osnabrueck.de/tonbandarbeiten/ (etwa: Variationen über das Thema „Johannes Brahms“).

4. In ähnlicher Weise werden auch Videos eingebunden (mit und ohne Sound, dazu Erläuterungen in verschiedenen Sprachen), wenn auch momentan aufgrund begrenzter Bandbreiten noch mit minderer Qualität, aber prinzipiell mit den audiovisuellen Möglichkeiten moderner TV-Übertragungen.

5. Über die reine Informationsvermittlung hinausweisend können Interaktionsprozesse vorgesehen werden, so daß die Rezeption von Information in einen aktiven


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