ist in
ihrer anspruchsvollen Problemstellung ein Modellfall für die Einbettung von
Geisteswissenschaften in den EncycloSpace (= globale Bibliothek). Sie ist für
letzteren darum besonders sensibel, weil die Heterogenität ihrer Objekttypen und
Bedeutungsvielfalt eine besonders allgemeingültige Topik und multimediale Darstellung
erfordert“.18
In diesem Sinne wäre es am weitsichtigsten, wenn die Entwicklung und Schaffung einer modernen Bibliotheksinfrastruktur als integraler Bestandteil der Informations- und Kommunikationsinfrastruktur von der Publikation, Archivierung und Recherche musikbezogener Informationen ausginge, lediglich filmwissenschaftliche Publikationen dürften in ähnlich anspruchsvoller Weise die bibliothekarische Verarbeitung einer entsprechend umfangreichen Fülle unterschiedlicher multimedialer Daten (also vom Textbeitrag über Bild, Klang und Video) verlangen. Mit anderen Worten: wenn es gelingt, multimediale Publikationen über Musik in geeigneter Weise zu archivieren, zu präsentieren, zu distribuieren, zu durchsuchen, juristisch korrekt zugänglich zu machen und abzurechnen, dann dürften auch die Methoden der digitalen Verbreitung von Information in anderen Fachdisziplinen weitgehend erprobt sein. Vielleicht wird eines Tages die Materialität einer silbernen DVD mit ihren farbintensiven Lichtbrechungseffekten trotz aller Elektronik eine ähnliche Freude bereiten wie früher einmal der gelungene Bucheinband. Letztlich kommt es dem Menschen auf das Wissen an, nicht auf die Verpackung. Das Medium ist nur Träger der Information, die der Mensch zum Wissen formt.
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