- 156 -Enders, Bernd / Stange-Elbe, Joachim (Hrsg.): Global Village - Global Brain - Global Music 
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Deshalb war es für die Filmbranche absolut überlebensnotwendig, andere Konzepte im Umgang mit den Sendern zu finden. Und so ist es heute auch undenkbar, daß TV-Sender eine pauschale Genehmigung zur beliebigen Sendung von Filmen gegen die Entrichtung einer Jahrespauschale erhalten könnten.

Die technologischen Entwicklungen seit den 70er Jahren und ihre Folgen

  1. Erhöhung der Produktivität der Musikbranche
  2. Einführung der privaten Kopiermöglichkeiten – billige Kopientechnik für die Massen
  3. Internet – erste Phase
  4. Internet – zweite Phase: Beschleunigung der Datenübertragung, Kompression

1. Erhöhung der Produktivität der Musikbranche

Durch die Entwicklungen der Computertechnik und die fallenden Preise für Computerleistung sowie Speichermedien ist die Produktivität der Musik zumindest bei der Umsetzung musikalischer Ideen massiv gestiegen.

  • Es werden zur Realisierung einer Idee weniger verschiedene Musiker benötigt (Synthesizer, Sampler, Drumcomputer)
  • In vielen Fällen sind die notwendigen Investitionen für Aufnahmetechnik extrem gefallen (Homerecording)
  • Die Kosten der Aufnahmen sind zusätzlich durch die Verbilligung der Speichermedien bei gleicher Qualität drastisch gefallen. (24-Spur Analogbänder im Vergleich zu ADAT-Cassetten und inzwischen Datenbackups auf DAT-Streamern und CD-Rs)

Die Produktivität im Sinne guter Ideen ist allerdings kaum steigerbar. Auch heute schreibt ein sehr fähiger Komponist von Popsongs normalerweise nicht mehr als 8 bis 10 gute Songs pro Jahr. Selbst das ist – Selbstplagiate einmal ausgenommen – schon eher als Glanzleistung zu sehen.

2. Einführung der privaten Kopiermöglichkeiten

Die Compact-Cassette

Durch die Massenherstellung von bespielbaren Kassetten und die Technologie der Kassetten-Rekorder von Phillips bekam in den 70er Jahren dieses Jahrhunderts der Konsument ein Mittel in die Hand, Musik zu kopieren.

Mit dem Argument, daß der Käufer einer Schallplatte ja das Recht erworben habe, die erworbene Musik überall und jederzeit zu hören, wurde es erlaubt, Musik für den privaten Bedarf zu kopieren. Diese gesetzliche Erlaubnis diente allerdings nur einem Zweck, daß der Konsument die Musik eben auch im Auto oder unterwegs hören können sollte, seit dies technisch möglich und wirtschaftlich durchführbar wurde. Die Elektronik- und Chemiefirmen (u. a. Phillips, Sony, BASF, Bayer,


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