Deshalb war es für die Filmbranche absolut überlebensnotwendig, andere Konzepte im
Umgang mit den Sendern zu finden. Und so ist es heute auch undenkbar, daß TV-Sender
eine pauschale Genehmigung zur beliebigen Sendung von Filmen gegen die Entrichtung
einer Jahrespauschale erhalten könnten.
Die technologischen Entwicklungen seit den 70er Jahren und ihre Folgen
- Erhöhung der Produktivität der Musikbranche
- Einführung der privaten Kopiermöglichkeiten – billige Kopientechnik für die
Massen
- Internet – erste Phase
- Internet – zweite Phase: Beschleunigung der Datenübertragung, Kompression
1. Erhöhung der Produktivität der Musikbranche
Durch die Entwicklungen der Computertechnik und die fallenden Preise für
Computerleistung sowie Speichermedien ist die Produktivität der Musik zumindest bei
der Umsetzung musikalischer Ideen massiv gestiegen.
- Es werden zur Realisierung einer Idee weniger verschiedene Musiker benötigt
(Synthesizer, Sampler, Drumcomputer)
- In vielen Fällen sind die notwendigen Investitionen für Aufnahmetechnik extrem
gefallen (Homerecording)
- Die Kosten der Aufnahmen sind zusätzlich durch die Verbilligung der
Speichermedien bei gleicher Qualität drastisch gefallen. (24-Spur Analogbänder im
Vergleich zu ADAT-Cassetten und inzwischen Datenbackups auf DAT-Streamern
und CD-Rs)
Die Produktivität im Sinne guter Ideen ist allerdings kaum steigerbar. Auch heute
schreibt ein sehr fähiger Komponist von Popsongs normalerweise nicht mehr als 8 bis 10
gute Songs pro Jahr. Selbst das ist – Selbstplagiate einmal ausgenommen – schon eher
als Glanzleistung zu sehen.
2. Einführung der privaten Kopiermöglichkeiten
Die Compact-Cassette
Durch die Massenherstellung von bespielbaren Kassetten und die Technologie der
Kassetten-Rekorder von Phillips bekam in den 70er Jahren dieses Jahrhunderts der
Konsument ein Mittel in die Hand, Musik zu kopieren.
Mit dem Argument, daß der Käufer einer Schallplatte ja das Recht erworben habe, die
erworbene Musik überall und jederzeit zu hören, wurde es erlaubt, Musik für den
privaten Bedarf zu kopieren. Diese gesetzliche Erlaubnis diente allerdings nur einem
Zweck, daß der Konsument die Musik eben auch im Auto oder unterwegs hören können
sollte, seit dies technisch möglich und wirtschaftlich durchführbar wurde. Die Elektronik-
und Chemiefirmen (u. a. Phillips, Sony, BASF, Bayer,