- 288 -Enders, Bernd / Stange-Elbe, Joachim (Hrsg.): Global Village - Global Brain - Global Music 
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mentenfamilie einerseits und zwischen zwei Instrumentenfamilien andererseits bei der Gestaltung einer Interpretation auswirken.

Die Möglichkeit, entweder auf ein akustisches Klavier mit integrierter MIDI-Schnittstelle zurückzugreifen oder sein digitales Pendant zu verwenden, ist mit einigen relevanten Unterschieden behaftet. Diese betreffen – neben den gerundlegenden klanglichen Varianten – die Repetition, das dynamische Ansprechverhalten, das Resonanzverhalten und das – hier nicht zur Diskussion stehende – räumliche Umfeld.6

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Dies sind keineswegs die einzigen signifikanten Unterschiede. Es soll hier auch keine generelle Diskussion über die Unterschiede innerhalb und zwischen den einzelnen Instrumenten geführt werden, dies würde den Rahmen dieses Artikels bei weitem sprengen. Zu einer naheliegenden weiteren Information über dieses Themas sei auf [2] im vorliegenden Band verwiesen.
Diese Unterschiede treten nicht nur zwischen den akustischen und elektroakustischen Klangerzeugern, sondern auch innerhalb dieser auf.

Klangverhalten des akustischen Instrumentariums (bezogen auf das Klavier)

Bei den Klavieren und Flügeln kommen für eine Ansteuerung mittels Computer die Instrumente von Bösendorfer und Yamaha in Betracht. Zum Zeitpunkt dieser Untersuchung zeigte sich bei den zur Verfügung stehenden Instrumenten gravierende Unterschiede zwischen den Vertretern der beiden Firmen, die einen seriösen Vergleich von vornherein unmöglich werden ließen. Selbst wenn die Gestaltung eines dynamischen Verlaufes durch die vorgesehene Abstufung des MIDI-Codes von 128 Schritten nur eine beschränkte Variationsbreite zuläßt, konnte gerade in den Bereichen des Piano bis Pianissimo (Velocitywert von ca. 30 bis 1) der Bösendorfer Computerflügel mit einer wesentlich feineren Abstufung aufwarten als das MIDI-Klavier oder auch der MIDI-Flügel von Yamaha, bei denen in diesem Lautstärkebereich die Tasten lediglich stumm niedergedrückt wurden. Allein schon diese Unzulänglichkeit, wie auch die extremen Unterschiede bei der Repetitionsmechanik zeigten die Sinnlosigkeit eines Vergleiches zwischen den Instrumenten von Bösendorfer und Yamaha und führten zu dem Resultat, daß der Bösendorfer Computerflügel als alleiniges Referezinstrument für eine sinnvolle Interpretation in Frage kam.

Prinzipiell ist ein akustisches Klavier als Referenzinstrument für eine computergestützte Interpretation heranzuziehen, jedoch mußte wegen der mangelnden Verfügbarkeit dieser Instrumente7

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Der Bösendorfer Computerflügel existiert in Deutschland lediglich an zwei Orten, an den Musikhochschulen in Lübeck und Karlsruhe. In beiden Fällen ist der Zugang zu den Instrumenten erschwert, da sie in Räumen stehen, die wegen Abhaltung von Unterricht nicht für Forschungszwecke genutzt werden können.
auf ein Digitalpiano als zwangsweise Alternative zurückgegriffen werden.

Klangverhalten des digitalen Instrumentariums (bezogen auf das Klavier)

Bei den digitalen Klavieren werden sowohl die Klanggenerierung als auch die Klangauslösung bzw. die Klangkontrolle lediglich simuliert. Während das – hier nicht


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