8. Evaluation, Reviews und Navigationshilfen für das Archiv
CVS bietet mit seinen Sicherheitsfunktionen und einem gewissen organisatorischen
Zwang eine gute Grundlage für ein gemeinsam genutztes Dateiarchiv. Zusätzliche
Werkzeuge zum Versionenvergleich können diese noch attraktiver machen. Entscheidend
für den Erfolg als Unterstützungsinstrument für die wissenschaftliche Forschung
ist jedoch, wie das Archiv von seinen Benutzern angenommen wird, und ob
sich eine Zitier- und Kommunikationskultur über und mit Hilfe des Archivs
entwickelt, da es ein großer Unterschied ist, ob wissenschaftliche Ergebnisse und
Experimente irgendwo gespeichert und prinzipiell zugänglich sind, oder ob
sie auch von anderen Forschern wahrgenommen werden. So wirkt sich in der
traditionellen wissenschaftlichen Kultur der Bekanntheitsgrad des Autors und
die Anzahl der Reviews stark darauf aus, ob seine Veröffentlichungen gelesen
werden.
Ich möchte hier eine Mischung aus Evaluationen von Ergebnissen durch Benutzer
und solchen durch Institutionen propagieren. Die durch die Benutzung von
Dateien mühsam erworbenen Benutzererfahrungen sollten anderen Nutzern als
Kommentar zu den Dateien zur Verfügung gestellt werden können. Wie dies
aussehen könnte, präsentiert einer der führenden Online-Buchläden, Amazon
(Abb. 5). Neben echten Reviews im herkömmlichen Sinne können Leser (Käufer)
des Buches für andere Interessenten Kommentare hinterlassen, es z. B. als
unverständlich oder gelungen werten. Außerdem kann man eine quantifizierte Bewertung
abgeben.
Die institutionelle Evaluation dient dazu, im Dschungel des Archivs verläßliche Daten
auszuzeichnen und als gemeinsame Quelle für weitere Experimente vorzuschlagen, mit
der Hoffnung, daß die mehrfache Benutzung institutionell propagierter Standarddateien
deren Güte und die Vergleichbarkeit von Experimenten steigert. Dafür müssen Kriterien
der Güte einer Datei, wie analytische Korrektheit, repräsentationelle Sauberkeit und
Handhabbarkeit entwickelt werden. Die institutionelle Diskriminierung gleichberechtigter
theoretischer Ansätze kann dabei durch