- 20 -Enders, Bernd: Die Klangwelt des Musiksynthesizers 
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Erst das Prinzip der sogenannten Spannungssteuerung (engl. Voltage
Control = VC) macht aus einem Synthesizer ein besonderes Instrument. Ohne
das, zuerst von dem schon genannten Amerikaner Robert MOOG konsequent
angewandte, Prinzip der Spannungssteuerung wäre ein Synthesizer nichts
mehr als eine Ansammlung von elektronischen Bausteinen, die es in der
Meßtechnik auch schon vor der Konstruktion des ersten Synthesizers ge-
geben hat.

Abgesehen von diesem Aspekt hat allerdings die Transistortechnik der
60er Jahre es erstmals ermöglicht, diese Bausteine so klein aufzubauen, daß
sie in einem relativ handlichen Koffergehäuse untergebracht werden konnten.
Das war eine weitere Voraussetzung für die Konstruktion des Musiksynthe-
sizers. Heute, im Zuge der weiteren Miniaturisierung von Bauteilen, gelingt
es sogar, die Funktionen vieler Transistoren, Widerstände und Kondensato-
ren auf einem kleinen Siliziumplättchen, dem Chip, unterzubringen. Auch
die Module des Soundlab-Systems basieren auf den Fähigkeiten der soge-
nannten integrierten Schaltungen, den ICs. (IC ist die Abkürzung der engli-
schen Übersetzung 'Integrated Circuit'.)

Die Module würden ohne IC-Einsatz erheblich größer ausfallen, ohne daß
die gleiche Leistungsfähigkeit (Temperaturstabilität, Zuverlässigkeit etc.)
wirklich garantiert wäre.

Spannungssteuerung heißt letztlich nichts anderes, als daß man bestimmte
Funktionen nicht nur über Regler oder Schalter mit der Hand, sondern auch
durch angelegte Spannungen (etwa im Bereich zwischen +10 und - 10 Volt)
auslösen oder steuern kann.

Führt man z. B. einem entsprechenden Eingang (z. B. CV-F Fix) über ein
Verbindungskabel (engl. Patchcord) die Spannung einer einfachen Batterie
zu, so ändert der Oszillator seine Frequenz in Abhängigkeit von der Batte-
riespannung.

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Anmerkung für elektronisch Interessierte:
Jeder elektrische Stromkreis benötigt 2 Leitungen, einen Pluspol und einen
Minuspol. Der Minuspol läuft beim Soundlab-System über die Masse. D. h.,
alle Ein- und Ausgänge des Synthesizers sind intern schon über eine Masse-
leitung verbunden, so daß es genügt, über einen Plusleiter die gewünschten
Verbindungen herzustellen. Die Leitungen zur freien Verkabelung der
Module, die Patchcords, kommen demnach mit nur einem Leiter aus.
Schließt man jedoch externe Stromquellen, also etwa eine Batterie an, muß
der Minuspol mit einer Massestelle des Synthesizers verbunden werden. Dazu
dient ein Anschluß auf der Frontplatte des Powermoduls, gekennzeichnet
durch das Symbol 'l'.


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