- 149 -Enders, Bernd (Hrsg.): KlangArt-Kongreß 1993: Neue Musiktechnologie II 
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Bei Wolfram Steinbeck liest sich dies im Vorwort seiner Dissertation 1982 so:


Eines der Gebiete, die sich der Anwendung bisher eher gesperrt haben, ist das der Musikanalyse. Gewiß, die Verwendung von Computern auf diesem Gebiet ist keineswegs neu und hat, vor allem in Amerika, eine recht umfangreiche Literatur hervorgerufen; gleichwohl ist sie - insbesondere im deutschsprachigen Raum - ein Stiefkind der Musikwissenschaft geblieben, und zwar aus mancherlei, zum Teil durchaus triftigen Gründen, die vor allem aus einem primär historisch orientierten Wissenschaftsbegriff dieser Disziplin, sicher aber auch aus Verständnisschwierigkeiten gegenüber den Verfahren der elektronischen Datenverarbeitung resultieren.

Wolfram Steinbeck, Struktur und Ähnlichkeit, Methoden automatisierter Melodienanalyse (= Kieler Hochschulschriften zur Musikwissenschaft Bd. XXV), Kassel, Basel, London 1982, S. 1


Diese Probleme waren in den Teildisziplinen der "Systematischen Musikwissenschaft" weniger stark ausgeprägt, die Methoden und Arbeitsweisen aus verwandten Fachgebieten übernehmen und anpassen konnten.

Insbesondere aus der Akustik, Psychologie und Soziologie.


In der Musikpraxis war es vor allem die Popularmusik, die sich, neben der "Elektroakustischen Musik", der neuen technischen Möglichkeiten bediente, welche sich insbesondere auch mit der Definition der MIDI-Schnittstelle für den Computereinsatz ergaben.

In der historischen Musikwissenschaft ist der "alltägliche" Einsatz des Rechners bisher meist auf Textverarbeitung und die Pflege einer persönlichen Literaturdatenbank beschränkt. Eventuell werden die Fähigkeiten noch zur Erstellung von Notenbeispielen genutzt. Für die Erledigung dieser Aufgaben hat der Computer in den letzten Jahren immer häufiger auf den Schreibtischen von Musikwissenschaftlern Platz gefunden. Der PC steht also schon vielfach in Reichweite. So ist es nur natürlich, sich über einen weitergehenden Einsatz in der Musikwissenschaft Gedanken zu machen.

Veröffentlichungen, bei denen der Computer als Hilfsmittel zur Analyse und Arbeit am Notentext oder anderer musikalischer Informationen eingesetzt wurde, sind bisher im deutschen Sprachraum, insbesondere im Vergleich zu den USA, relativ selten. Beispielhaft sind hier unter anderem, neben der schon erwähnten Arbeit von Wolfram Steinbeck, aus den letzten 12 Jahren die Arbeiten von Christoph Schnell

Christoph Schnell, Die Eingabe musikalischer Informationen als Teil eines Arbeitsinstrumentes (= Europäische Hochschulschriften, Reihe 36, Band 13), Bern 1985


 (Eingabeverfahren), Wolfgang Schäfer

Wolf Dieter Schäfer, Versuch einer quantitativen Instrumentationsanalyse (= Europäische Hochschulschriften, Reihe 36, Band 4), Frankfurt/M., Bern 1982


(Instrumentationsanalyse) und das "ESAC-


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